Entscheidende Verhandlungsrunde im Kita-Streit
Im Tarifstreit um die kommunalen Kita-Erzieherinnen und Sozialarbeiter sind Gewerkschaften und Arbeitgeber am Dienstag in entscheidende Gespräche gestartet. Sollten diese kein Ergebnis bringen, drohen für Mitte Oktober erneut bundesweit Streiks.
Hannover - Es gebe Hoffnung auf eine Einigung, sagte VKA-Präsident Thomas Böhle vor der Wiederaufnahme der Verhandlungen der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. "Die Hoffnung ist realistisch." Die Gespräche würden aber anspruchsvoll.
Aus Verhandlungskreisen: Gespräche werden bis in die Nacht erwartet
Verdi-Chef Frank Bsirske sagte der dpa: "Ich erwarte schwierige Verhandlungen." Ohne Ergebnis wollen die Gewerkschaften ab Mitte Oktober erneut republikweit Kitas bestreiken. In Verhandlungskreisen wurde es für wahrscheinlich gehalten, dass sich die Gespräche bis in die Nacht hinziehen. Eine Vertagung galt als unwahrscheinlich.
Gewerkschaften wollen zehn Prozent mehr Gehalt - "Nein" zu Schlichterkompromiss
Die Gewerkschaften hatten im Schnitt zehn Prozent mehr Gehalt für die 240 000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst gefordert. Ein Schlichtungskompromiss hatte 3,3 Prozent vorgesehen. Die Gewerkschaftsmitglieder hatten den Schlichterspruch im Sommer aber mehrheitlich abgelehnt. Bsirske hatte eine Eskalation der Streiks angedroht. Verdi will für diesen Fall Notdienstvereinbarungen an den Kitas aufkündigen, soweit dies möglich ist.
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- Thomas Böhle