Entführung von Putin-Gegner empört die UN
Nach der Verschleppung eines Gegners von Kremlchef Wladimir Putin aus der Ukraine nach Russland haben die Vereinten Nationen empört reagiert. Die Entführung von Leonid Raswosschajew zeuge von tiefer Missachtung internationaler Gepflogenheiten.
Kiew/Moskau - Die Behörden der Ex-Sowjetunion müssten den Fall aufklären, forderte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in einer Mitteilung.
Raswosschajew war in ein Auto gezerrt worden, als er in Kiew das Büro eines UNHCR-Partners verließ. Nach offiziellen Angaben hat er mittlerweile in Moskau die Planung blutiger Unruhen gestanden. Im Nachbarland Ukraine wollte der Referent des kritischen Duma-Abgeordneten Ilja Ponomarjow Asyl beantragen.
Raswosschajew hatte seine Sachen in dem Büro deponiert, das er nur für eine Pause verlassen habe, berichteten Vertreter des UNHCR. Experten meinen, dass die Entführung nur mit Hilfe der ukrainischen Behörden möglich gewesen sei. Der Geheimdienst SBU bestritt jedoch, davon gewusst zu haben.
Menschenrechtler in Moskau werfen den Behörden vor, den Mann gefoltert zu haben. Raswosschajews Anwältin Violetta Wolkowa teilte am Dienstag mit, sie habe ihren zu zwei Monaten Untersuchungshaft verurteilten Mandanten bislang nicht treffen dürfen.
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