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Die AZ-Politikredakteurin Anja Timmermann über die Entscheidung zur Homo-Ehe.
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"Das Splitting muss reformiert werden – zugunsten von Familien."
dpa "Das Splitting muss reformiert werden – zugunsten von Familien."

München - Was für ein erfreuliches Urteil – und so schön deutlich und unmissverständlich: Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass die Homo-Ehe auch im Steuerrecht gleichgestellt werden muss. Die Richter vollziehen damit, was in der Gesellschaft längst angekommen ist: Dass auch Menschen gleichen Geschlechts füreinander Verantwortung tragen – und dass sie dafür neben den gleichen Pflichten natürlich auch die gleichen Rechte haben sollen.

Das ist eine spektakuläre Ohrfeige für die Union, die sich in großen Teilen bis zuletzt dagegen gestemmt hatte, und die gestern erstmal in eine Art Schockstarre verfiel. Ihr Festklammern an den Privilegien der klassischen Ehe verrät unfreiwillig viel über die tiefe Verunsicherung der Erzkonservativen: Wer sich seiner selbst sicher ist, hat es nicht nötig, andere (und ihre Lebensmodelle) herabzusetzen. Jetzt wird die Union – ein weiteres von vielen Malen – zum Umsteuern gezwungen.

Das leicht Aberwitzige daran ist die Tatsache, dass das Ehegattensplitting, von dem jetzt auch homosexuelle Paare profitieren, ja ein Lieblingsinstrument der Konservativen der alten Schule ist: weil es Ehepaare umso mehr belohnt, je näher sie dem Ideal der Hausfrauen-Ehe kommen. Das Splitting muss jetzt nach dem Urteil sowieso reformiert werden – und zwar am besten gleich ganz in ein Familiensplitting: Damit es keine Berufs-Fernhalte-Prämie mehr ist, sondern das Zusammenleben mit Kindern belohnt.

 

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