Eine offene Wunde

Der Chefreporter der AZ, Matthias Maus, über ein Jahr NSU-Enttarnung.
Matthias Maus |
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Der vierte November ist ein Jahrestag der Schande. Alle können froh sein, dass die Mordserie der NSU zuende ist. Was aber seit diesem Tag vor einem Jahr ans Tageslicht gekommen ist an Verdrängung, Versagen und staatlichem Versäumnis, das raubt noch immer den Atem.

Unter den Augen von Kriminalämtern, Verfassungsschützern und Polizeibehörden in allen 16 Bundesländern konnte die Mordbande 14 Jahre ungestört agieren. Mehr als ein Jahrzehnt, in dem niemand die Punkte zu einem sinnvollen Bild verbinden konnte.

Weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte? Oder weil der Feind bei Verfassungsschützern und der Polizei im Zweifel eben noch immer links steht und nicht rechts?

Man stelle sich die Reaktion der CSU vor, wäre mit staatlicher Unterstützung der Aufbau einer linksradikalen Zelle finanziert worden. Genau das geschah, als ein V-Mann den Neonazis Mundlos und Böhnhardt half. Wo bleibt der Aufschrei? Ist alles nicht so schlimm, weil die Opfer ja „nur“ Ausländer waren? Wieviel Sympathie für rechtes Gedankengut gibt es bei den Sicherheitsbehörden? Offene Fragen – und eine offene Wunde in diesem Land.

 

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