Eine Japan-Wahl?

Frank Müller, AZ-Politikchef über die Botschaft von Baden-Württemberg
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Frank Müller, AZ-Politikchef über die Botschaft von Baden-Württemberg

München - Zeitenwende, Zäsur, historischer Wechsel: Das alles ist die Wahl von Baden-Württemberg ohne Frage. Wenn die Legende sich aber durchsetzt, an der die Wahlverlierer CDU und FDP
gerade stricken, dann wären die Ereignisse von Stuttgart noch etwas viel Epochaleres, noch nie Dagewesenes: die erste Wahl nämlich, die im Ausland entschieden wurde.

Der GAU von Fukushima sei schuld an der historischen Niederlage, behaupten Merkel, Westerwelle und Mappus nun unisono. Ohne Japan wäre das nicht passiert, lautet ihre Aufarbeitungsbotschaft. Das ist, mit Verlaub, Quatsch.

Bei Wahlen stimmen Bürger für Parteien, von denen sie sich das beste Personal und die vernünftigsten Lösungen für die anstehenden Probleme versprechen. Das ist bei jedem Urnengang so, das war auch am Sonntag in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz nicht anders. Es ist nicht die düstere japanische Wolke, die den sonst so vernunftbegabten Ländle-Bewohnern einen Sonntag lang die Sinne vernebelt hat, ganz im Gegenteil: Die Menschen haben sehr nachvollziehbar und bewusst ausgewählt, von wem sie jetzt warum regiert werden wollen und von wem nicht.

Und übrigens: Schon vor Monaten, lange vor Japan, gab’s im Ländle Umfragen, die genau das jetzige Ergebnis vorhersagten. Wenn Union und Liberale all das leugnen, betrügen sie sich selbst am meisten. Diese Wahlen waren kein Betriebsunfall, den man abtun kann. Sondern Höhepunkt einer Dauerregierungskrise, die leider seit der Bundestagswahl andauert.

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