Eine Folge des Vorbilds
Spätestens seit dem Aufkommen der „Patriotischen Europäer“ ist klar, dass Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Homophobie keine Phänomene des rechten Randes mehr sind. Schon im Januar 2015 hat die Studie „Wer geht zu Pegida und warum“ der TU Dresden gezeigt, dass der typische Montagsspaziergänger der Mittelschicht entstammt, gut ausgebildet ist und anständig verdient. Schon damals war das Entsetzen groß. Man müsse einer Radikalisierung der Mitte entgegensteuern, hieß es.
Und was ist passiert?
Nichts. Nein. Schlimmer noch: Anstatt verbal abzurüsten, wird die politische Debatte – vor allem beim Flüchtlingsthema – heute häufig auf Pegida-Niveau geführt. Latent menschenfeindliche Mitläufer fühlen sich dadurch bestätigt. Ein Umdenken findet so nicht statt.
Das gilt auch, wenn der Kultusminister Anhänger der schwulenfeindlichen Gruppierung „Demo für alle“ empfängt und sich – wie beim Entwurf zur Sexualerziehung an Schulen – von ihnen beeinflussen lässt. Oder wenn radikale Abtreibungsgegner mit der Sozialmedaille ausgezeichnet werden. Die Folgen sind nicht mehr Offenheit und Toleranz, sondern mehr Vorurteile.
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