"Ordre de Söder": Aus der CSU wird keiner gegen den CSU-Chef aufbegehren
Endlich kann die Wahlkampf-Maschinerie der CSU loslegen. Unter Dampf stand sie für den Fall eines Bruchs der Berliner Ampel-Koalition schon seit fast einem Jahr, wie immer wieder bekräftigt wurde. Im Gegensatz zu früheren Bundestagswahlkämpfen gehen die Christsozialen ohne Belastung in die Wahlauseinandersetzung.
Gemeinsam vereint auf Plakaten?
Der gemeinsame CDU-Spitzenkandidat ist an der CSU-Parteibasis wohlgelitten. So können sich nun Friedrich Merz und Markus Söder gemeinsam auf Plakaten präsentieren, versprach der CSU-Chef.
Das wäre in der Tat etwas Neues. Inhaltlich werden die Unionsschwestern auch durch keine wichtigen Sachfragen entzweit, es sei denn durch divergierende Ansichten über Koalitionen mit den Grünen. Für Streit über Rot oder Grün ist aber noch nach dem Wahlgang Zeit.
Aiwanger wird einfach übergangen
Das orange Pflänzchen Freie Wähler, dessen Chef Hubert Aiwanger so gern in Berlin mitmischen würde, will der CSU-Söder-Bulldozer einfach überrollen. Klarheit hat der CSU-Chef schon einmal über das CSU-Personaltableau geschaffen: Er selbst bleibt in München und kandidiert nicht für den Bundestag, statt seiner wird Landesgruppenchef Alexander Dobrindt an die Spitze gestellt.
Seinen bayerischen CSU-Kabinettsmitgliedern hat Söder jedes bundespolitische Engagement untersagt. Ganz demokratisch sind diese "Ordre de Söder" nicht, aber seine Untergebenen werden dagegen schon nicht aufbegehren. Der Preis ist heiß.