Ehemaliger V-Mann spielt eigene Rolle herunter

Der Berliner V-Mann in der NSU-Affäre, der bereits 2002 Hinweise auf den Verbleib der Terrorgruppe geliefert haben soll, hat seine eigene Rolle heruntergespielt.
dpa |
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Berlin - Er gehe nicht davon aus, dass die Behörden damals aufgrund seiner Informationen die Mitglieder des NSU hätten festnehmen können, sagte Thomas S. der "Welt am Sonntag". Der V-Mann hatte im Februar 2002 berichtet, er kenne jemanden, der in Kontakt zu drei untergetauchten Leuten aus Thüringen stehe. Sie würden wegen Waffen- und Sprengstoffbesitzes per Haftbefehl gesucht.

"Ich bin damals ja selbst nicht auf die Idee gekommen, dass hinter den Informationen des Freundes ausgerechnet die drei Personen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt stecken könnten", sagte Thomas S. jetzt der "Welt am Sonntag". Er sei davon ausgegangen, dass sich das Trio wenige Monate nach dem Abtauchen ins Ausland abgesetzt haben müsste.

Die Äußerungen des mutmaßlichen NSU-Helfers, der bis Anfang 2011 rund zehn Jahre lang als V-Mann für das Berliner Landeskriminalamt gearbeitet hatte, stehen im Gegensatz zu anderen Erkenntnissen. So soll er nach Medien-Berichten mit den drei Mitgliedern der Zwickauer Terrorzelle weitaus enger befreundet gewesen sein. Zwischen ihm und Zschäpe soll es 1996 zu einem "Techtelmechtel" gekommen sein. Über einen Bekannten aus der rechten Szene soll er dem Trio etwa ein Kilo Sprengstoff geliefert und schließlich 1998 beim Untertauchen geholfen haben.

Der Berliner Innensenator Frank Henkel (CDU) steht in der Kritik, weil seiner Behörde vorgeworfen wird, den Hinweisen damals nicht nachgegangen zu sein und heute die Unterlagen nicht zeitnah an den Untersuchungsausschuss des Bundestages weitergereicht zu haben.

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