Ehe für alle - oder alle für Ehe?

Mit der Unterstützung der Kanzlerin – man könnte auch sagen dem Ausbleiben von Desinteresse – könnte das Thema "Ehe für alle" jetzt endlich angegangen werden. Ein längst überfälliger Schritt.
Vincent Suppé |
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Eine Abstimmung im Bundestag ohne Fraktionszwang kann sich Angela Merkel vorstellen.
dpa Eine Abstimmung im Bundestag ohne Fraktionszwang kann sich Angela Merkel vorstellen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erklärt, sich dem Widerwillen der eigenen Partei nicht länger beugen zu wollen. Das als Unterstützung zu sehen, dürfte zu viel des Guten sein, doch mit einer Aufhebung des Fraktionszwanges wird die Ehe für alle wahrscheinlich – die Gewissensentscheidung lässt eigentlich keinen anderen Schluss zu.

Warum? Manch eine/r hält sie für unnatürlich! Mag sein. Wer als Ziel des Menschen nur dessen Fortpflanzung sieht, hat sicherlich ein gutes Argument an der Hand. Doch ist die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau dann nicht genauso unnatürlich? Beschränkt man die menschliche Daseinsberechtigung auf die Zeugung von Nachkommen, dürfte das Geschlechterverhältnis eines Löwenrudels oder eine Büffelherde deutlich effizienter sein. Doch menschliche Gesellschaften, die Millionenstädte, universale Menschenrechte, eine kultähnliche Verehrung Justin Biebers und die romantische Literatur eines Joseph von Eichendorff hervorgebracht haben, darauf zu verkürzen, wirft ein eher trauriges Licht auf den eigenen Lebensentwurf.

Die klassische Ehekonstellation ist traditionell – natürlich ist sie nicht. Vielmehr hat sie sich im Laufrad der Geschichte so herausgebildet. Dreht sich das Rad weiter, ändern sich auch frühere Ansichten. Man mag hoffen, dass das soziale Zusammenleben der Gattung Mensch mehr beinhaltet – auf eine Ehe aus Frau und Mann beschränkt ist es nicht.

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