Dutzende Tote nach türkischer Offensive

Das türkische Militär hat gemeldet, dass mindestens 20 PKK-Rebellen durch Artilleriefeuer und Hubschrauberangriffe «ausgeschaltet» worden seien. Bei den Kämpfen im Irak starben außerdem türkische Soldaten.
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Wegen dem Schnee im Nordirak sind die türkischen Soldaten weiß getarnt
dpa Wegen dem Schnee im Nordirak sind die türkischen Soldaten weiß getarnt

Das türkische Militär hat gemeldet, dass mindestens 20 PKK-Rebellen durch Artilleriefeuer und Hubschrauberangriffe «ausgeschaltet» worden seien. Bei den Kämpfen im Irak starben außerdem türkische Soldaten.

Bei der Bodenoffensive der türkischen Armee gegen Rebellen der verbotenen türkischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben des türkischen Generalstabs wurden mindestens 24 PKK-Rebellen und fünf Soldaten getötet.

International löste die türkische Offensive Besorgnis aus. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte den Einsatz der Armee. Ihm seien die Bedenken der Türkei zwar bewusst, gleichwohl bekräftige er seine Aufforderung zu größtmöglicher Zurückhaltung und zu Respekt vor der internationalen Grenze zwischen dem Irak und der Türkei, ließ Ban am Freitag in New York erklären. Zugleich forderte er die PKK auf, ihre Terrorattacken auf türkisches Gebiet einzustellen. Wie der türkische Generalstab in der Nacht zum Samstag auf seiner Internetseite mitteilte, seien eine «große Zahl» PKK-Rebellen verletzt und mindestens 20 weitere durch Artilleriefeuer und Kampfhubschrauberangriffe «ausgeschaltet» worden. Wo genau die Kämpfe stattfanden, teilte das Militär nicht mit. Der Einsatz richte sich ausschließlich gegen die als Terrororganisation eingestufte PKK und sei zeitlich begrenzt.

Kurdische Kämpfer ins Grenzgebiet verlegt

Die türkischen Soldaten waren am Donnerstagabend in den Irak eingerückt. Dem Einsatz, an dem nach türkischen Medienberichten mehr als 10.000 Soldaten beteiligt waren, gingen mehrstündige Angriffe der Luftwaffe auf mutmaßliche Stellungen der PKK voraus. Am Freitag unterstützen 50 Kampfhubschrauber den Einsatz der Bodentruppen. Unter den Soldaten sollen 3000 Mitglieder von Spezialeinheiten sein, berichteten türkische Medien. Die Soldaten seien bis zu 10 Kilometer weit auf irakisches Gebiet vorgerückt. Das bergige Grenzgebiet ist um diese Jahreszeit weitgehend verschneit. Ein Sprecher der kurdischen Sicherheitskräfte in der nordirakischen Stadt Erbil sagte, seit Donnerstag seien 2000 zusätzliche kurdische Kämpfer («Peschmerga») in die Nähe der Grenze verlegt worden, «um sich der türkischen Armee entgegenzustellen, falls dies notwendig werden sollte». Nach kurdischen Angaben wurden bei den türkischen Angriffen auch zwei strategisch wichtige Brücken zerstört.

Unterstützung durch die USA

Die EU habe zwar grundsätzlich Verständnis für die türkischen Probleme mit der PKK. «Aber die territoriale Integrität des Iraks ist uns sehr wichtig», sagte er zum Abschluss eines Treffens der EU- Verteidigungsminister im slowenischen Brdo. Die USA dagegen zeigten Verständnis für die türkische Offensive. Die PKK sei der gemeinsame Feind der USA und der Türkei, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice am Freitagabend in Washington. Die Oganisation sei auch ein Feind des irakischen Volkes. Rice forderte die Türkei jedoch auf, bei ihrem Vorgehen die Lage im Irak nicht zu destabilisieren. (dpa/AP)

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