Dutzende Tote bei Luftangriffen auf Klinik in Aleppo
Damaskus - Trotz Waffenruhe sind bei Luftangriffen auf ein Krankenhaus im nordsyrischen Aleppo nach Angaben von Rettungshelfern mindestens 30 Menschen getötet worden. Etwa 60 Menschen sollen bei dem Bombardement des von Rebellen gehaltenen Gebietes verletzt worden sein.
Ärzte ohne Grenzen berichtete von einem von der Organisation unterstützten Krankenhaus in Aleppo, in dem bei Attacken mindestens drei Ärzte und 14 Patienten gestorben sein sollen.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von mindestens 27 Toten. Unter ihnen seien drei Kinder sowie einer der letzten Kinderärzte in dem Bezirk.
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Syrische Waffenruhe wird brüchig
Das Bombardement traf den Rettungshelfern zufolge auch umliegende Gebäude, in dem medizinisches Personal untergebracht war. Es würden noch Menschen unter den Trümmern vermisst. Zunächst war unklar, wer für die Angriffe verantwortlich war. In den vergangenen Monaten wurden der syrischen Regierung sowie Russland wiederholt gezielte Angriffe auf Kliniken vorgeworfen.
Die seit Ende Februar geltende Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland Syrien ist zuletzt immer brüchiger geworden. Die Feuerpause sei "in großer Gefahr und kann jederzeit kollabieren", warnte der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Staffan de Mistura, am Mittwoch. Die Regimegegner machen für den Anstieg der Gewalt die Regierung verantwortlich. Aus Protest reisten die Vertreter der Opposition Ende vergangener Woche von den Friedensgesprächen in Genf ab.
Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge sind seit vergangenen Freitag insgesamt 139 Zivilisten bei Angriffen von Regimekräften und Rebellen in Aleppo umgekommen. Human Rights Watch (HRW) schätzte die Zahl am Mittwoch auf 89 Zivilisten.
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