Dutzende Tote bei Attacke von Deserteuren in Homs
Deserteure sollen in der syrischen Provinz Homs mehr als zwei Dutzend Soldaten der Regierungstruppen getötet haben. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter meldete, mindestens 23 Soldaten seien während des Angriffs auf einen Konvoi der Armee ums Leben gekommen.
Damaskus/Istanbul - Die Deserteure hätten bei der Operation am Ortseingang der Protesthochburg Al-Rastan zudem zwei gepanzerte Truppentransporter erbeutet und mehrere Soldaten gefangen genommen.
Aufgrund der Einschränkung der Pressefreiheit in Syrien konnten diese Angaben nicht unabhängig überprüft werden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete zunächst nicht über den Vorfall.
Die gleiche Organisation teilte mit, Unbekannte hätten in Damaskus am Sonntag einen schiitischen Geistlichen ermordet. Scheich Abbas al-Laham sei nach dem Abendgebet vor der Sajjida-Rakija-Moschee erschossen worden. In der Provinz Homs seien ein Fabrikdirektor und dessen Begleiter in einem Auto erschossen worden. Auch zu diesem Attentat bekannte sich niemand.
Theoretisch gilt in Syrien seit einem Monat eine Waffenruhe. Tatsächlich geht das Töten jedoch weiter. Inzwischen halten sich auch die Deserteure nicht mehr an die Vereinbarung.
Die Waffenruhe ist Teil eines Friedensplans von UN-Vermittler Kofi Annan. Die Vereinten Nationen haben unbewaffnete Militärbeobachter in das arabische Land geschickt, in dem eine Protestbewegung seit März 2011 gegen die Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad rebelliert. Am Wochenende wurden für die inzwischen rund 150 Beobachter weitere gepanzerte Fahrzeuge nach Damaskus geliefert.
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