Duell ums Weiße Haus: Obama überholt Clinton

Im Rennen um die demokratische US-Präsidentschaftskandidatur wird Obama immer erfolgreicher. Eine Umfrage sieht ihn auch als möglichen Sieger über den Republikaner McCain.
von  Abendzeitung
Barack Obama auf Wahlkampftour
Barack Obama auf Wahlkampftour © dpa

Im Rennen um die demokratische US-Präsidentschaftskandidatur wird Obama immer erfolgreicher. Eine Umfrage sieht ihn auch als möglichen Sieger über den Republikaner McCain.

Barack Obama hat im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur der Demokraten erstmals die Führung vor seiner Rivalin Hillary Clinton übernommen. Nach drei Vorwahlsiegen am Dienstag in den Staaten Virginia und Maryland sowie in der Hauptstadt Washington überholte der Senator aus Illinois Clinton bei der Zahl der Delegierten für den Nominierungsparteitag Ende August in Denver. Bei den Republikanern baute Senator John McCain mit Siegen in den drei Staaten seine Führungsposition aus.

Obama kommt nach einer neuen Zählung der Nachrichtenagentur AP auf mindestens 1186 Delegierte, Clinton hat mindestens 1181 Delegierte hinter sich. Für die Nominierung sind bei den Demokraten die Stimmen von mindestens 2025 Delegierten notwendig.

Dreiviertel-Mehrheit in Washington

Die Siege Obamas bei allen drei Abstimmungen am Dienstag fielen deutlich aus. Im Hauptstadtbezirk Washington DC kam der schwarze Senator auf etwa 75 Prozent der Stimmen. In Virginia stimmten etwa zwei Drittel der demokratischen Wähler für ihn. «Heute sind wir auf unserem Weg», rief Obama vor jubelnden Anhänger in Madison im Staat Wisconsin aus. Bereits am Wochenende hatte sich Obama bei fünf Abstimmungen gegen die New Yorker Senatorin und frühere First Lady durchgesetzt.

Clinton weiter zuversichtlich

Clinton gab sich trotz der jüngsten Niederlagen zuversichtlich. Sie schaue nach vorn und nicht zurück, sagte die Senatorin am Dienstag bei einer Wahlkundgebung in Texas. Bei den Vorwahlen in Texas und Ohio am 4. März gelten ihre Chancen als besser, da dort viele Latinos und Arbeiter abstimmen, bei denen sie gewöhnlich stärker punkten kann als ihr Konkurrent.

Der stellvertretende Wahlkampfmanager Clintons trat unterdessen am Dienstag zurück. Mike Henry war von der bisherigen Wahlkampfleiterin Patti Solis Doyle angeworben worden, die nach einer Reihe von Vorwahlniederlagen am Sonntag von Clinton abgesetzt worden war. Die New Yorker Senatorin betraute ihre langjährige Vertraute Maggie Williams mit der Führung ihres Wahlkampfs.

Bei den Republikanern baute Senator McCain mit den drei Siegen am Dienstag seine Führung gegenüber seinem letzten ernsthaften Rivalen Mike Huckabee weiter aus. Am Wochenende hatte der von Teilen der Partei als zu moderat angesehene Vietnamveteran McCain aus Arizona die Staaten Louisiana und Kansas an den ehemaligen Baptistenprediger Huckabee verloren, im Staat Washington gewann er nur knapp.

McCain führt mit mindestens 789 zu 241 Delegiertenstimmen vor Huckabee. Der ausgeschiedene Bewerber Mitt Romney hat sich noch für keinen Kandidaten ausgesprochen - er konnte sich bislang 288 Stimmen sichern. Würden die Amerikaner schon jetzt ihren neuen Präsidenten wählen, würde Obama knapp vor McCain liegen. Das ergab am Montag eine Umfrage der Nachrichtenagentur AP und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos. Wäre Hillary Clinton die Kandidatin der Demokraten, lägen sie und McCain praktisch gleichauf. (AP)

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