"Dschihadi John" bei US-Luftangriff vermutlich getötet

Wegen seines Londoner Akzents wird er "Dschihadi John" genannt. Der IS-Extremist gilt als besonders brutal. Nun ist der Brite Ziel eines US-Luftangriffs in der Extremisten-Hochburg Al-Rakka geworden.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Dschihadi John" wurde höchstwarscheinlich bei einem Drohnenangriff getötet.
dpa "Dschihadi John" wurde höchstwarscheinlich bei einem Drohnenangriff getötet.

Washington/London - Der aus Enthauptungsvideos der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) berüchtigte Mörder "Dschihadi John" ist nach Angaben des britischen Senders BBC bei einem US-Luftangriff sehr wahrscheinlich getötet worden. Das berichtete der Sender unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Militärquellen. Nach BBC-Angaben gehen auch die USA davon aus, dass der aus Kuwait stammende britische Extremist bei einem massiven Drohneneinsatz getötet wurde.

"Dschihadi John" ist eine der bekanntesten Figuren der sunnitischen Extremistengruppe. Er war erstmals in einem Video von der Enthauptung des US-Journalisten James Foley im August 2014 aufgetaucht. Der Brite war an mehreren weiteren Enthauptungen beteiligt. Der Mann trat in den IS-Videos stets vermummt auf und sprach Englisch mit Londoner Akzent.

Das US-Verteidigungsministerium bestätigte den Drohnenangriff auf den Briten in der syrischen IS-Hochburg Al-Rakka. Das Ministerium sagte aber offiziell nicht, ob Mohammed Emwasi dabei tatsächlich ums Leben kam. "Wir prüfen die Ergebnisse des nächtlichen Einsatzes", teilte Pentagon-Sprecher Peter Cook am frühen Freitagmorgen mit. Die britische Regierung erklärte, man habe bei der Suche nach dem Terroristen mit US-Miliärs zusammengearbeitet.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte den Tod eines hochrangigen britischen IS-Anführers. Insgesamt seien bei dem Angriff vier ausländische Kämpfer der Extremisten ums Leben gekommen.

Bereits im September hatten britische Militärs drei Briten in Syrien durch Drohnenangriffe getötet. Das Trio hatte sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Press Association dem IS angeschlossen.

Emwasi soll zu einer Gruppe von IS-Kämpfern gehören, die aus Großbritannien zu den Extremisten kamen und intern "Die Beatles" genannt werden, wie die US-Zeitung "Washington Post" berichtete. Nach Angaben ehemaliger Gefangener soll er auch die berüchtigte Foltermethode "Waterboarding" - also simuliertes Ertränken - bei IS-Häftlingen angewendet haben.

Die britische BBC hatte im Februar berichtet, Emwasi stamme aus Kuwait und sei jahrelang auf dem Radar des britischen Geheimdienstes gewesen. Dennoch gelang ihm die Ausreise nach Syrien und er konnte zu den Terroristen stoßen.

Die "Washington Post" berichtete damals unter Berufung auf Emwasis früheres Umfeld, er sei in einer bürgerlichen Gegend in London aufgewachsen. Nach einem geplanten Safari-Trip nach Tansania im Mai 2009 habe er sich radikalisiert. Die Reise, die er demnach mit einem deutschen Konvertiten namens Omar und einem weiteren Mann namens Abu Talib unternehmen wollte, sei nie zustande gekommen. Das Trio sei am Flughafen von Daressalam von der Polizei eine Nacht festgehalten und anschließend abgeschoben worden. Die Gründe seien unklar.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.