Drei Türkische Piloten beim Absturz getötet

Bei der Bruchlandung eines türkischen Verkehrsflugzeugs in Amsterdam sind neun Menschen ums Leben gekommen - darunter auch die drei Piloten der Maschine. Die Ursache des Unglücks ist bislang noch völlig unklar.
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Aus der in zwei Teile gebrochenen Maschine der Turkish Airlines werden verletzte geborgen. Alle Passagiere haben überlebt.
dpa 2 Aus der in zwei Teile gebrochenen Maschine der Turkish Airlines werden verletzte geborgen. Alle Passagiere haben überlebt.
Das Wrack der zerschellten Maschine.
dpa 2 Das Wrack der zerschellten Maschine.

AMSTERDAM - Bei der Bruchlandung eines türkischen Verkehrsflugzeugs in Amsterdam sind neun Menschen ums Leben gekommen - darunter auch die drei Piloten der Maschine. Die Ursache des Unglücks ist bislang noch völlig unklar.

Aufschluss erhoffen sich die Ermittler nun von der Auswertung der Aufnahmegeräte. Die Black Box wurde am Mittwochnachmittag geborgen und zur Auswertung nach Paris geschickt.

Das Passagierflugzeug der Turkish Airlines entging beim Landeversuch in Amsterdam nur knapp einer Katastrophe. Die Boeing-Maschine mit 135 Menschen an Bord stürzte vor einer Landebahn des Flughafens Schiphol in ein Feld. Neun Menschen kamen ums Leben, unter ihnen auch die beiden Piloten und ein Flugschüler. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt, sechs von ihnen lebensgefährlich.

Der Kapitän der Maschine, sein Kopilot und ein Pilot in der Ausbildung hätten das Unglück nicht überlebt, sagte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara.

Es sei ein Wunder, dass so viele Passagiere überlebt hätten, sagte der türkische Verkehrsminister Binali Yildirim. Es sei Glück gewesen, dass die Maschine auf weichem Boden aufgeschlagen und nicht in Flammen aufgegangen sei.

Die Boeing 737-800 zerbrach beim Aufprall etwa drei Kilometer vor Beginn der Landebahn in drei Teile. Das Heck wurde abgerissen, der Rumpf zerbarst kurz hinter dem Cockpit. Ein Triebwerk lag nahezu intakt neben dem Flugzeugwrack im Feld. Das zweite war etwa 200 Meter entfernt und erheblich beschädigt.

Flug TK1951 der Turkish Airlines war am Mittwoch um 8.22 Uhr (7.22 Uhr MEZ) in Istanbul gestartet. Zur Bruchlandung kam es gut drei Stunden später, um 10.31 Uhr.

Einer der Überlebenden, Hüseyin Sümer, sagte dem türkischen Fernsehsender NTV: „Wir waren dabei zu landen und verstanden überhaupt nicht, was da passierte. Einige Passagiere schrien in Panik, aber alles kam so schnell.“ Er sei nach dem Aufschlag durch den Riss im Rumpf ins Freie gelangt, sagte Sümer.

Bislang keine Erkenntnisse zur Unglücksursache

An Bord der Boeing waren 72 Türken und 32 Niederländer, wie der türkische Botschafter in den Niederlanden, Selahattin Alpar, mitteilte. Zur Nationalität der übrigen 30 Insassen lagen zunächst keine Informationen vor.

Die Bundesregierung hatte vorläufig keine Erkenntnisse darüber, ob Deutsche an Bord waren. Die Auslandsvertretung sei eingeschaltet und ein Mitarbeiter des Generalkonsulats auf dem Weg zum Flughafen Schiphol, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Jens Plötner. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Turkish Airlines, Candan Karlitekin, sagte, zum Unglückszeitpunkt sei die Sicht mit 4.500 Metern gut gewesen. Eine erste Durchsicht der Unterlagen habe ergeben, dass die Maschine ordnungemäß gewartet worden sei. Vorstandsvorsitzender Temel Kotil sagte, der Pilot Hasan Tahsin habe über viel Erfahrung verfügt.

Gideon Evers von der Internationalen Pilotenvereinigung IFALPA erklärte, es gebe keine Anzeichen, dass die Maschine zu wenig Treibstoff gehabt habe. Die Regierung kündigte umgehende Ermittlungen an. Zur Unterstützung der Untersuchung schickte der Flugzeughersteller Boeing ein Team von Technikern nach Amsterdam.

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