Doppelanschlag: Rache für Bin Laden
Nach dem Doppel-Selbstmordanschlag im Nordwesten Pakistans ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 80 gestiegen.
Islamabad - Der stellvertretende Ministerpräsident der Provinz Khyber Pakhtukhwa, Bashir Ahmad Bilour, sagte am Freitag, der Tod von 80 Menschen sei inzwischen bestätigt. "Die meisten von ihnen sind Rekruten." Nach Krankenhausangaben wurden mindestens 115 Menschen verletzt, 15 davon schweben in Lebensgefahr.
Die pakistanischen Taliban bekannten sich zu dem schwersten Anschlag in Pakistan seit Jahresbeginn, den sie als Racheakt für die Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden bezeichneten. Ein Sprecher der Aufständischen namens Ehsanullah Ehsan sagte: "Dieser Angriff wurde ausgeführt, um Rache für das Märtyrertum von Osama bin Laden und für die Grausamkeiten der pakistanischen Sicherheitskräfte in den Stammesgebieten zu üben."
Zu dem Doppelanschlag kam es außerhalb eines Camps der paramilitärischen Polizeieinheit Frontier Constabulary (FC) im nordwestpakistanischen Distrikt Charsadda nahe der Provinzhauptstadt Peshawar. Die paramilitärischen Sicherheitskräfte werden vor allem im Kampf gegen Aufständische in den Stammesgebieten an der afghanischen Grenze eingesetzt und sind immer wieder Ziel von Anschlägen.
Außenminister Guido Westerwelle verurteilte den Anschlag. "Das brutale Vorgehen der Attentäter zeigt, dass die Terrorgefahr auch nach dem Tod Osama bin Ladens nicht gebannt ist. Die internationale Staatengemeinschaft, aber auch Pakistan selbst, müssen weiter entschlossen gegen Terrorismus vorgehen", erklärte er in Berlin.
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