Donald Trump: Wie reich ist er wirklich?
Der Präsidentschaftskandidat liegt mit dem Magazin „Forbes“ im Clinch. Dabei geht es um die Höhe seines Vermögens – und Unabhängigkeit von Lobbyisten.
Große Klappe und Föhnwelle – das sind die Markenzeichen von Donald Trump. Der Immobilien-Tycoon und US-Präsidentschaftsbewerber selbst legt aber Wert darauf, dass ihn vor allem sein Reichtum auszeichnet und im Wahlkampf von anderen Kandidaten abhebt. Sein Vermögen mache ihn unabhängig vom „Big Money“ der Lobbyisten. Nicht alle aber wollen die angebliche Höhe seines Geldberges anerkennen.
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„The Donald“ fühlt sich nicht fair behandelt – sein Vermögen werde zu Unrecht klein gemacht. Stein des Anstoßes: das Milliardärs-Ranking des US-Magazins „Forbes“. Hier werden die Reichsten der Welt aufgeführt. In der gestern veröffentlichen Liste wird Trump auf 4,5 Milliarden Dollar taxiert. Der extrovertierte Superreiche sieht sich unterschätzt. Trump gibt sein Vermögen mehr als doppelt so hoch an wie „Forbes“. Über zehn Milliarden Dollar sei er schwer, ließ der 69-Jährige ausrichten. „Sie versuchen, mich so arm wie möglich zu machen“, wettert Trump.
Hardliner findet Anklang
Kommt es bei einem solchen Reichtum überhaupt auf ein paar Milliarden mehr oder weniger an? Für Trump schon. „Ich bewerbe mich als Präsident. Ich sehe mit zehn Milliarden deutlich besser aus als mit vier“, beschwert er sich. Klar: Trumps Popularität und Umfragewerte erklären sich nicht allein durch schrille Versprechen wie einen Mauerbau zur Abwehr von Einwanderern an der Grenze zu Mexiko. Bei vielen Amerikanern findet der Hardliner Anklang, weil er angeblich nicht auf Spenden angewiesen ist. Doch an seinem Argument, im Gegensatz zu Mitbewerbern, die am Tropf von Großkonzernen hingen, könne er seine Kampagne aus eigener Tasche zahlen, rütteln die „Forbes“-Zahlen ohnehin nicht. Dafür dürfte das Geld so oder so noch reichen.
"Forbes" verteidigt sich
Doch wie kommen die Bewertungen zustande? „Wir bewerten die Beteiligungen an Firmen, Immobilien und Barmittel“, erläutert „Forbes“-Redakteurin Kerry Dolan. Einen Anspruch auf volle Genauigkeit gebe es nicht, weil viele Zahlen aus öffentlichen Quellen stammten. Zumindest in Trumps Fall gibt es eine Erklärung für die Lücke zwischen „Forbes“- und Selbstschätzung. Der Milliardär wirft nämlich seinen „guten“ Namen in die Waagschale. Der Wert der Marke „Trump“ werde bei „Forbes“ nicht anerkannt. Stimmt: „Wir berücksichtigen Markenwerte erst, wenn ein Weg gefunden wurde, sie auch zu Geld zu machen“, verteidigt sich das Magazin.