Donald Trump droht Nordkorea mit Militärschlag
Washington/Seoul - US-Präsident Donald Trump hat im Atomkonflikt mit Nordkorea nachgelegt und das kommunistische Land eindringlich vor Militäroperationen gegen die USA gewarnt.
An die Adresse des Machthabers in Pjöngjang, Kim Chongun, sagte Trump: "Wenn er etwas in Guam unternimmt, dann wird es ein Ereignis sein, wie es noch niemand zuvor gesehen hat, was in Nordkorea passiert." Pjöngjang hatte zuvor mit möglichen Raketenangriffen in Richtung auf das US-Außengebiet Guam im Pazifik gedroht, sollten die USA ihre "provokativen" Handlungen nicht einstellen.
Am Freitag legte der oberste Befehlshaber de Streitkräfte dann nach. Via Twitter schrieb er, die US-Waffen seien "locked and loaded", also geladen und gesichert. Sollte Nordkorea unklug handeln, haben die USA militärische Lösungen vorbereitet. Am Tag zuvor hatte Trump noch auf die Frage, ob er an einen Präventivschlag denke, geantwortet: "Darüber reden wir nicht. Ich mache das nie."
Im Original-Tweet nutzt der US-Präsident die englische Redewendung "locked and loaded". Ursprünglich wurde sie wohl auf das Ladeverfahren bestimmter Schusswaffen bezogen und ist inzwischen sprichwörtlich geworden. Sie wird häufig auch im nichtmilitärischen Kontext gebraucht, etwa um auszudrücken, dass jemand bereit ist, zur Tat zu schreiten. Am ehesten entspricht dem die deutsche Wendung "Gewehr bei Fuß".
Nordkorea sollte "sehr, sehr nervös" sein, wenn es an einen Angriff auf die USA auch nur denke, sagte Trump weiter. Das international isolierte Land solle sich lieber zusammenreißen, andernfalls sei es in Schwierigkeiten, wie sie nur wenige Staaten erlebt hätten und niemand für möglich gehalten habe.
Wörtlich übersetzt würde es lauten: "gesichert und geladen". Es findet sich allerdings auch die Übersetzung "entsichert und geladen".
Nordkorea reagiert bislang unbeeindruckt
Trumps Wortwahl in dem derzeit wohl gefährlichsten Konflikt der Welt ist auch in den USA umstritten. Kritiker wie der republikanische Außenpolitik-Experte John McCain sagen, es sei gefährlich, Rote Linien zu ziehen und sich damit selbst unter Zugzwang zu setzen.
Nordkoreas Führung hatte am Donnerstag demonstrativ unbeeindruckt und mit Spott auf die jüngsten Drohungen Trumps reagiert. "Sachlicher Dialog ist mit so einem Typen bar jeder Vernunft nicht möglich, nur mit absoluter Stärke ist ihm beizukommen", hieß es in einer von den Staatsmedien verbreiteten Stellungnahme der Streitkräfte. Dann hieß es aus Pjöngjang, die USA müssten mit einer "schandvollen Niederlage" rechnen, sollten sie weiter auf "extreme militärische Abenteuer" sowie Sanktionen und Druck bestehen.
Nordkorea hatte trotz Verboten des UN-Sicherheitsrats und Warnungen aus dem Ausland am 28. Juli eine Interkontinentalrakete getestet. Diese hatte nach Berechnungen von Experten eine theoretische Reichweite von rund 10.000 Kilometern. Nordkoreas Staatschef Kim sagte nach dem Test, das Festland der USA sei jetzt in Reichweite. Als Reaktion auf den Raketentest verhängte der UN-Sicherheitsrat die bislang schärfsten Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea.