Dobrindt: Nebeneinnahmen über 10 000 Euro offenlegen

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt fordert die Offenlegung aller Nebeneinkünfte von Abgeordneten über 10 000 Euro im Monat "auf Euro und Cent" - und eine strikte Nebenjob-Sperre für Abgeordnete in herausgehobener Funktion. "Wer herausragende Funktionen in der Fraktion bekleidet, soll künftig keine Nebeneinkünfte haben", sagte er in einem Interview des "Münchner Merkur" (Freitag).
dpa |
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Alexander Dobrindt, der CSU-Landesgruppenchef.
Alexander Dobrindt, der CSU-Landesgruppenchef. © Gregor Bauernfeind/dpa/Archivbild
München

Er wolle außerdem mehr Transparenz über das erzielte Einkommen bei erlaubten Nebentätigkeiten. "Mein Vorschlag: Alles, was über die Höhe der Diäten hinausgeht, sollte auf Euro und Cent offengelegt werden." Das betreffe Nebeneinnahmen über rund 10 000 Euro im Monat.

Dobrindt verlangte in dem Interview, "dass völlig klar wird, wer wie viel Geld zum Beispiel aus Unternehmensbeteiligungen erhält". Unangemessene Zahlungen sollten seiner Ansicht nach einkassiert werden: "Ich will, dass bei verbotenen Einnahmen alle Zahlungen verpflichtend abgeschöpft werden."

In der Unionsfraktion im Bundestag soll ein Verhaltenskodex vorgelegt und ein Compliance-Team mit externen Sachverständigen eingerichtet werden: "Es soll nicht nur reagieren, sondern aktiv betrachten, ob sich mögliche Nebentätigkeiten mit den jeweiligen Aufgaben im Parlament vertragen."

Die Union sieht sich wegen der Vorgänge um die mittlerweile aus den Parteien ausgeschiedenen Abgeordneten Georg Nüßlein (bisher CSU) und Nikolas Löbel (bisher CDU) in der Pflicht, für mehr Transparenz zu sorgen. Gegen Nüßlein ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit. Löbel hat eingeräumt, dass seine Firma Provisionen von rund 250 000 Euro für das Vermitteln von Kaufverträgen für Corona-Schutzmasken erhalten hat.

© dpa-infocom, dpa:210311-99-784607/2

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  • Der wahre tscharlie am 12.03.2021 16:43 Uhr / Bewertung:

    Wieso nur Abgeordnete in herausgehobener Position?
    Alle Anderen dürfen dann, oder was soll das heißen? Seit Jahrzehnten ist die Union Blockierer beim Thema Transparenz.
    ALLE Abgeordneten müssen das offenlegen. Alles Andere ist unglaubwürdig!
    Und bitte, was soll der Verhaltenskodex? Wenn ich es schlau genug anstelle und mich nicht erwischen lasse, unterschreib ich auch jeden Verhaltenskodex.

  • jamei am 12.03.2021 15:32 Uhr / Bewertung:

    Nebeneinkünfte offenlegen, alles gut, dann braucht es auch ein genaue Kontrolle und bei Verstößen, Mandat nieder legen. Die Abgeordneten leben vom Steuergeld. Bei der Maßlosigkeit von Herrn Nüßlein, wäre es angebracht gewesen, die Kanzlerin hätte in öffentlich gebeten sein Mandat sofort nieder zu legen. Dieser Herr will wohl die vollen Pensionsbezüge. Gruselig.

  • chgmuc am 12.03.2021 13:11 Uhr / Bewertung:

    Der kleine Mann muss jeden Cent offen legen und die großen bedienen sich ohne Scham, wie lange wollen wir bei dieser Abzockerei noch zuschauen und den Mund halten?

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