Diskussion um Sicherheit nach Telekom-Ausfall
Die Deutsche Telekom will die Störungen bei ihren Routern noch am Dienstag ausräumen.
Berlin - Die Störungen bei den Routern der Deutschen Telekom sollen noch am Dienstag ausgeräumt werden. "Die Zahl der akut betroffenen Router ist von 900.000 dramatisch zurückgegangen, wir gehen davon aus, dass wir heute keine Probleme mehr sehen werden", sagte ein Sprecher des Konzerns am Morgen im RBB-Inforadio.
Die Ausfälle gehen nach Erkenntnissen der Telekom und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf eine weltweite Attacke auf Router zurück.
Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat nach dem Hackerangriff mehr Sicherheit für die Daten-Infrastruktur gefordert. "Ich bin sehr besorgt", sagte Pistorius am Rande eines Treffens der Innenminister von Bund und Ländern in Saarbrücken. Bei der Sicherheit der IT-Infrastruktur müssten die Deutschen "eindeutig nachlegen", sagte er.
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Wenn die Telekom Opfer eines solchen Angriffs werden könne, müsse "jedem klar werden, wie aktuell und alltäglich die Gefahr ist". Es fehlten Informatiker - "und wir brauchen Geld, wir brauchen technische Infrastruktur". Auf die Frage, ob er Hinweise auf eine Beteiligung Russlands habe, sagte er: "Ich habe darauf keinerlei Hinweise. Aber ausschließen können Sie gar nichts."
Schon am Montagnachmittag hatte die Telekom weitgehend Entwarnung gegeben. Die betroffenen Kunden wurden aufgerufen, den Stecker bei ihren Routern zu ziehen. Beim Aufbau der neuen Verbindung zum Telekom-Netz wird auf die Geräte ein am Montag bereitgestelltes Update aufgespielt, das sie wieder funktionsfähig macht. Betroffen waren "Speedport"-Router, die vom Konzern vertrieben werden.
"Die Schadsoftware war schlecht programmiert, sie hat nicht funktioniert und hat nicht das getan, was sie hätte tun sollen. Ansonsten wären die Folgen des Angriffs noch viel schlimmer gewesen", sagte der Telekom-Sprecher.
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