"Diese Vefolgung ist lächerlich"
Silvio Berlusconi seit Jahren erstmals vor Gericht – Premier sieht sich als „Justiz-Opfer“. Seine Fans jubeln im Gericht.
Mailand - Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist gestern erstmals seit acht Jahren vor Gericht erschienen. Unter den Rufen jubelnder Fans betrat der 74-jährige Premier das abgesperrte Mailänder Gericht. Anlass war der Vorprozess zum Mediatrade-Verfahren. In diesem wird Berlusconi – neben zwölf weiteren Angeklagten – ein Steuervergehen beim Verkauf von Film- und TV-Rechten vorgeworfen.
Unter den Angeklagten befinden sich auch Berlusconis Sohn Piersilvio und der Präsident der Mediengruppe Mediaset, Fedele Confalonieri. In den kommenden Anhörungen wird von den Richtern entschieden, ob ein weiterer Prozess gegen Berlusconi eröffnet wird.
Noch kurz vor Beginn der Anhörung gab Berlusconi dem Fernsehsender Canale 5 per Telefon ein Interview. Dabei stichelte der Ministerpräsident: „Der Mediatrade-Prozess ist bereits der 25. Prozess gegen mich. Und auch dieser gehört zu einer Reihe von Versuchen der Linken, das größte Hindernis für einen Wahlsieg aus dem Weg zu räumen.” Weiter sagte Berlusconi, die Anschuldigungen gegen ihn seien „unbegründet und lächerlich”, er habe sich „innerhalb des Mediaset-Konzerns nie um den Kauf von Filmrechten gekümmert”.
Nach dem eineinhalbstündigen Vorprozess, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, kündigte Berlusconi vor einer Schar Journalisten an : „Heute ist alles gut gegangen. Ich komme wieder.”
- Themen:
- Silvio Berlusconi