Die Wahl im Ticker: So läuft der Wahlabend in München

Deutschland hat gewählt. Schwarz-Gelb wird das Land in den kommenden vier Jahren regieren - Die wichtigsten Entscheidungen, die Ergebnisse, die Reaktionen in München - mit abendzeitung.de versäumen sie nichts.
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22:20 Uhr: Ganz München, ganz Bayern ist schwarz: Die SPD hat im Münchner Norden ihr einziges Direktmandat im Freistaat verloren. Axel Berg (SPD) unterlag Johannes Singhammer (CSU) mit 57 196 zu 55 645 Stimmen. Singhammer holte 36,6 Prozent der Stimmen, Berg nur 35,5. Dabei hatte Singhammer um 20 Uhr seinem SPD-Rivalen schon zum Sieg gratuliert. Da lag Berg 2000 Stimmen in Front – dann kam die Zähl-Wende. In den drei anderen Wahlkreisen wurde Herbert Frankenhauser (CSU), Peter Gauweiler (CSU) und Hans-Peter Uhl (CSU) direkt in den Bundestag gewählt.
21:23 Uhr: Der Katzenjammer bei der Münchner SPD wird immer größer: 822 von 900 Wahlbezirken ausgezählt – die Sozialdemokraten unter 20 Prozent, bei 19,3. Und Axel Berg liegt 1400 Stimmen zurück. Das ist bei acht noch offenen Wahlbezirken nur durch eine spektakuläre Aufholjagd zu schaffen
21:20 Uhr: Wende im Norden, Berg droht das Aus: 90 Prozent der Stimmen sind ausgezählt – und CSU-Kandidat Johannes Singhammer liegt 1300 Stimmen vor Axel Berg (SPD). Das könnte den Mandatsverlust bedeuten – und ob Berg auf Listenplatz 17 noch in den Bundestag einrückt, ist unklar bis unwahrscheinlich.
20:52 Uhr: Wird der Münchner Norden auch schwarz? 192 von 220 Wahlbezirken ausgezählt – und Axel Berg (SPD) liegt erstmals hinten - um 580 Stimmen. Johannes Singhammer hat bis jetzt 47 666 Stimmen, Berg nur 47 081. Der SPD-Politiker hat bis jetzt das einzige Direktmandat der SPD in Bayern gehalten. Im Rest von München herrschen klare Verhältnisse. Frankenhauser (CSU) 11 000 Stimmen vor Tausend, Gauweiler (CSU) 10 000 vor Voländer, Uhl 10 000 vor Fischer
20:30 Uhr: Immer noch Spannung im Münchner Norden: Johannes Singhammer holt auf. Nach 552 von 900 Wahlbezirken liegt er nur noch 541 Stimmen hinter Axel Berg (SPD).
20:14 Uhr: Die großen Parteien in München im Sinkflug: 394 von 900 Wahlbezirken sind ausgezählt, die CSU verliert fast sieben Prozentpunkte, liegt derzeit bei 30,6 Prozent. Damit ist sie zwar noch stärkste Partei – bei der Bundestagswahl 2002 lag sie in München aber noch bei 44,6. Die SPD verliert 8,5 Prozentpunkte, liegt momentan bei 20,5 Prozent. Schon 2002 reichte es nur für 29,7. Der Aufstieg der FDP ist bemerkenswert: Sie liegt gerade bei 17,4 Prozent, ein Plus von fünf Prozentpunkten, 2002 lag sie erst bei 6,2 Prozent. Die Grünen liegen gerade bei 17,3 Prozent, 2,7 Prozentpunkte mehr als 2005. Die Linke ist auch in München angekommen: Sie liegt bei 7,3 Prozent, fast doppelt so viel wie 2005 – 2002 kam sie nur auf 1,3 Prozent.
20:12 Uhr: Nur noch im Münchner Norden ist es spannend: Axel Berg (SPD) führt nach der Hälfte der ausgezählten Stimmen mit 27 687 vor Johannes Singhammer (CSU) mit 25 912 Stimmen.
19:51 Uhr: Jetzt beginnt das Schwarze-Peter-Spiel: Europa-Abgeordneter Bernd Posselt erklärt das schlechte Abschneiden der CSU mit dem „Merkel-Malus“. CSU-Kandidaten in München bauen ihren Vorsprung aus, Axel Berg (SPD) liegt nach 87 von 222 Wahlbezirken drei Prozentpunkte vorn. Das sind 1500 Erst-Stimmen. Grüne und FDP haben bisher jeweils 4800 Erststimmen bekommen – das entspricht 9 Prozent
19:28 Uhr: Ganz Bayern ist schwarz? Nein, noch nicht der ganze Freistaat: Ein einzelner SPD-Abgeordnete kämpft weiter um sein Direkt-Mandat: Axel Berg liegt nach 30 von 222 Wahlbezirken knapp gegen Johannes Singhammer CSU vorn: 6633 : 5832. Die CSU-Politiker Frankenhauser, Gauweiler und Uhl liegen deutlich vorn Der Zwischenstand in München nach 94 von 900 Wahlbezirken: CSU: 30,6 (minus 6,9), SPD 20,8 (minus 8,2), FDP 17,2 (plus 4,9), Grüne 17,1 (plus 2,5), Linke 7,4 (plus 3,4). Überraschend stark die Piraten-Partei mit 2,5 Prozent, die Wahlbeteiligung liegt bei 64,3 Prozent
19:21 Uhr: Der stellvertretende Vorsitzende der Linken, Klaus Ernst, sieht seine Partei nach dem Überschreiten der Fünf- Prozent-Hürde in Bayern auf dem „aufsteigenden Ast“. „Das ist ein grandioses Ergebnis“, sagte Ernst am Sonntag bei der Wahlparty in München zur Hochrechnung des Bayerischen Fernsehens, die die Linken bei 6,7 Prozent sieht. „Hätten wir jetzt Landtagswahlen, wären wir auch im Landtag.“ Bei der Landtagswahl 2008 hatte die Linke den Einzug ins Maximilianeum mit 4,4 Prozent verpasst. „Es ist mir eine Herzenssache geworden, dass wir in Bayern über die 5 Prozent kommen“, sagte Ernst.
19:19 Uhr: Schwarz-Gelb verhagelt selbst den erfolgreichen Grünen in München (derzeit bei 15,6 Prozent, +1 Prozent) den Abend. „Das ist eine Katastrophe“, sagt Grünen-Ratschef Sigfried Benker. „Die SPD hatte der Linken nichts entgegenzusetzen“, sagt Grünen-Chefin Lydia Dietrich. Ihr Fazit: „Das verleidet einem das eigene Ergebnis“
19:11 Uhr: München wählt – und zählt: 10 von 900 Wahlbezirken sind ausgezählt. In drei von vier Wahlkreisen liegt die CSU vorn, Axel Berg führt in München Nord. Die CSU ist zurzeit stärkste Partei.
19:10 Uhr: Blankes Entsetzen bei der SPD am Oberanger. Münchens OB Ude: „Das ist ein ganz bitterer Tag für die Sozialdemokratie. Die Unzufriedenheit mit der Großen Koalition hat die SPD stärker als die Union getroffen.“ Ulrich Pfaffmann, Münchens SPD-Chef: „Das ist eine Katstrophe“. Direkt-Kandidatin Claudia Tausend (München-Ost): „Das habe ich mir selbst in meinen schlimmsten Albträumen so nicht vorgestellt“
18:50 Uhr: Randnotiz: Der erste Wahlbezirk von 900 in München ist ausgezählt. Er liegt in München-Nord und geht mit 100:62 Stimmen an Axel Berg (SPD).
18:45 Uhr: Nach der bitteren Niederlage bei der Bundestagswahl muss die bayerische SPD nach Worten von Generalsekretärin Natascha Kohnen mit einer Erneuerung beginnen. „Die SPD will jetzt ein klares soziales Profil zeigen“, sagte Kohnen am Sonntagabend in München. „Vor der bayerischen SPD liegt ein langer Weg der Erneuerung.“
18:10 Uhr Gespanntes Warten im KVR: CSU-Direktkandidat Hans-Peter Uhl wartet auf die ersten Ergebnisse. Bayern-Ergebnis schockt die SPD: Laut Prognose bei 16.5 Prozent. Das könnte heißen, dass Axel Berg (Listenplatz 17) nicht im Bundestag ist – er muss sein Mandat direkt holen.
17:55 Uhr: Vier Abgeordnete schicken die Münchner direkt nach Berlin: Wer wird es diesmal? Werden es wieder drei CSU-Abgeordnete und ein SPD-Parlamentarier (das einzige Direktmandat in Bayern) sein? Oder fällt München und Bayern ganz an die CSU? Oder schaffen es gar mehrere Sozialdemokraten aus München oder Bayern in den Bundestag? Ab 18 Uhr wird im Münchner Kreisverwaltungsreferat ausgezählt, erste Zwischenergebnisse werden ab 18.45 Uhr erwartet.
17:50 Uhr:Auch in München bröckelt die Wahlbeteiligung: Bis 16 Uhr hatten nur 61 Prozent der Bürger gewählt, 2005 waren es da schon 67,5 Prozent. Allerdings fehlen bei diesen Zahlen die Briefwähler – mehr als 230 000 Menschen haben schon per Post gewählt. Ein deutliches Plus im Vergleich zu den letzten Wahlen. Insgesamt hatten vor vier Jahren 76,8 Prozent der Münchner ihre Stimme abgegeben.