Die neuen Armen

Um Altersarmut zu bekämpfen, muss sich vor allem im Arbeitsleben etwas verändern, findet AZ-Redakteurin Anja Timmermann.
Anja Timmermann |
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Ja, es gibt auch heute viele Rentner, die mit ihrem Einkommen kaum auskommen, es gab Null-Runden, die ersten Jahre der Zwangs-Abschläge wirken. Aber: Die richtig große Welle der Altersarmut kommt erst noch. Wenn die Kürzungen voll durchschlagen, wenn die Rente mit 67 greift – und wenn all diejenigen in den Ruhestand gehen, die sich heute von Job zu Job hangeln, für Billiglöhne arbeiten oder als Klein-Selbstständige durchschlagen. Der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt – und das wird auch im Alter drastische Folgen haben. Aber was tun?

Die – zum Beispiel von der SPD geforderte – Grundrente klingt auf den ersten Blick charmant. Aber sie hat erstens ein Gerechtigkeitsproblem: Was soll der Wachmann sagen, dem Monat für Monat der Rentenbeitrag von seinem kargen Lohn abgeknapst wird (und die Sozialbeiträge greifen viel früher und härter zu als die von der FDP so gern beschworene Steuer), wenn sein Nachbar, der nie etwas eingezahlt hat, dann das Gleiche bekommt? Und zweitens ein finanzielles: Die Steuerzuschüsse in die Rentenkasse sind heute schon der größte Ausgabenposten.

Andererseits: Wie sollen Ein-Mann-Selbstständige, die aktuell kaum hinkommen, noch was fürs Alter zurücklegen?

Die Lösung muss viel früher ansetzen, nicht erst als Reparaturbetrieb im Alter, sondern im Arbeitsleben. Stichwort Mindestlohn, Stichwort Bildung und Qualifizierung. Damit die Beschäftigten so viel verdienen, dass es auch für die Altersvorsorge reicht.

 

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