Die nächsten Hürden

Die Rolle Deutschlands und Russlands, gespaltene Lager und Timoschenkos zweiter Versuch: AZ-Politikredakteurin Anja Timmermann über den Umsturz in der Ukraine.
Anja Timmermann |
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Zunächst ist es schön, dass Deutschland wieder einen echten Außenminister hat – und nicht mehr eine Außenminister-Attrappe wie in den letzten vier Jahren: Ohne Steinmeier und das von ihm ausgehandelte Abkommen wäre diese Entwicklung so nicht möglich gewesen.

Die Rasanz und Drastik freilich, mit der sich die Dinge weiterentwickelt haben, hat er nicht ahnen können – und sie macht alle Voraussagen, wie es weitergeht, schwierig.

Auf jeden Fall gibt es gewaltige Verbesserungen. Am Donnerstag noch hat – in Europa – ein Herrscher Andersdenkende mit gezielten Kopfschüssen erledigen lassen. Jetzt ist er weg, das Blutvergießen vorbei, Wahlen sind angesetzt.

Aber es gibt noch genug Hürden auf dem Weg. Erstens Russland: Es wird die Ukraine nicht so leicht aus den Fängen lassen, aus wirtschaftlichen Gründen und aus politischen – nicht, dass sich russische Oppositionelle ein Vorbild nehmen. Und wenn Moskau den Geldhahn zudreht, steht die Ukraine vor der Pleite, wenn niemand einspringt.

Zweitens die gespaltene Ukraine: Es wird schwer, alle unter einen Hut zu bringen – die westgewandten Reformer, die aufgeheizten Radikalen, die prorussischen Janukowitsch-Anhänger.

Drittens: Julia Timoschenko selbst, auf die es jetzt wohl zuläuft. Schonmal wurde sie von einer Revolution ins Amt gespült – und scheiterte wenig später am eigenen Ego.

Vielleicht hat sie daraus gelernt. Vielleicht sogar auch aus Janukowitschs Fehler, sich an den Verlierern zu rächen.

 

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