Die Macht der Nichtwähler: Demokratie in Gefahr

Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über das Phänomen Nichtwähler und ihr fehlendes "Mitspracherecht"
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Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über das Phänomen Nichtwähler und ihr fehlendes "Mitspracherecht"
Gregor Feindt Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über das Phänomen Nichtwähler und ihr fehlendes "Mitspracherecht"

München - „Die machen doch sowieso, was sie wollen“ – „Es ist ganz egal, wen man wählt, die sind eh alle gleich“ – „Ich weiß nicht mal, wer das kleinere Übel ist“: Das sind sie, die Sprüche der Nichtwähler. Man hört sie überall. Früher einmal galten Menschen, die nicht zur Wahl gehen wollten, als nicht salonfähig. Heute ist es Mode geworden, „die Politiker“ zu verachten, und wer wortreich über sie herzieht, kann sich des Beifalls seiner Umgebung sicher sein.

Woher kommt diese Haltung? Nichtwähler verweigern sich aus unterschiedlichen Gründen: Die einen – zumeist sozial Schwache – , weil sie sich abgehängt fühlen und die Politik für ihre Probleme verantwortlich machen. Die anderen – Gebildete, sogar Intellektuelle –, weil sie Politik zu schmuddelig finden, zu mittelmäßig, zu wenig visionär.

Nichtwähler können nicht mitreden, sie werden bloß regiert

Beide Gruppen haben eines gemeinsam: Sie gefährden mit ihrer Haltung die Demokratie. Ein Parlament, das von immer weniger Wählern legitimiert ist, verliert seine Anerkennung in der Gesellschaft. Je mehr Menschen sich von der Politik abwenden, desto mehr erfüllen sich ihre Befürchtungen: Sie haben nichts mitzureden, ihre Interessen werden immer weniger repräsentiert.

Und: Es stimmt ja nicht, dass es egal ist, wer regiert. Von der Steuerpolitik bis zur Kinderbetreuung haben die Parteien sehr unterschiedliche Vorstellungen. Um das zu wissen, muss man sich aber zumindest minimal informieren. Sich einfach zu verweigern, ist keine Alternative.

Sie wissen noch nicht wenn sie wählen sollen: Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl

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