Die Krise auf der Krim: Brandgefährlich

Die Redakteurin Annette Zoch schreibt über die Krise auf der Krim. Es bahnt sich ein neuer Ost-West-Konflikt an.
Annette Zoch |
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Die russische Schwarzmeerflotte in einem Hafen auf der ukrainischen Halbinsel Krim.
dpa Die russische Schwarzmeerflotte in einem Hafen auf der ukrainischen Halbinsel Krim.

Der Konflikt um die Krim zeigt: Der Sturz von Viktor Janukowitsch ist längst nicht in der ganzen Ukraine bejubelt worden. Auf der Krim siedeln – befördert durch die russischen Zaren – seit Jahrhunderten mehrheitlich Russen. Katharina die Große hatte die Schwarzmeer-Halbinsel 1783 „von nun an und für alle Zeiten“ zu russischem Gebiet erklärt. Dass Nikita Chruschtschow die Krim 1954 der ukrainischen Sowjetrepublik zugeschlagen hatte, wird noch heute von vielen Russen als historischer Fehler gesehen.

Sieht Moskau jetzt die Chance, sich die Krim zurückzuholen? Die Lage ist brandgefährlich: Die neue ukrainische Führung kann es nicht zulassen, ein Stück des eigenen Territoriums an Russland abzugeben, ohne sofort den ohnehin schon wackeligen Rückhalt der Bevölkerung im Westen zu verlieren. Denn die hat schließlich gerade erst mit Blutzoll für eine stärkere Anbindung an den Westen bezahlt.

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Für Russland wiederum ist die pro-westliche Revolution auf dem Maidan ein bitterer außenpolitischer Dämpfer. Was sich auf der Krim anbahnt, könnte sich zu einer Wiederauflage des alten Ost-West-Konflikts entwickeln. Auch wenn Putin in der aktuellen Krise auf Entspannung setzt – er arbeitet schon seit einiger Zeit daran, seinen Einfluss auf die Region auszubauen beziehungsweise zu halten. Seine Pläne für eine eurasische Zollunion und der unverhohlene Druck auf ehemalige Bruderstaaten zeigt, dass Putin Russland zu alter Stärke zurückführen will.

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