Die Kanzlerin hält an Schäuble fest

Auch nach neuem Klinikaufenthalt des Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble denkt die Bundeskanzlerin nicht an eine Ablösung - es sei „keine Kabinettsumbildung geplant“.
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Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble
dpa Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble

Auch nach neuem Klinikaufenthalt des Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble denkt die Bundeskanzlerin nicht an eine Ablösung - es sei „keine Kabinettsumbildung geplant“.

Das Dementi klingt eindeutig: Nein, an eine Ablösung von Wolfgang Schäuble als Finanzminister sei nicht gedacht, Nein, es gebe keinen Zweifel an der Fitness des 67-jährigen, sagte Merkels Regierungssprecher. „Dem Bundesfinanzminister geht es besser.“

Noch am Morgen hatte es ganz anders geklungen. Als Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der Presse trat, da lag Schäuble noch in Brüssel im Krankenhaus. „Im Verlauf des Tages werde man sehen, wie es mit ihm weitergeht“, hieß es da. Das hatte Spekulationen um Schäubles Gesundheitszustand und um seine Amtsfähigkeit befördert.

Wie berichtet, hatte Schäuble es bei der entscheidenden Sitzung der EU-Finanzminister nicht mehr in den Verhandlungssaal geschafft. Offensichtlich wegen einer Medikamentenunverträglichkeit kam er „zur Beobachtung“ in eine Brüsseler Klinik.

„Er war aber während der gesamten Verhandlungen involviert“, sagte Merkel-Sprecher Wilhelm. Man habe mit Kanzleramtsminister Thomas de Maiziere nur einen neuen „politischen Kopf für die Delegation“ gebraucht. Ein Hinweis auf einen bevorstehenden Ministerwechsel oder einen Kabinettsumbau sei das nicht.

Schäuble hatte auch beim den entscheidenden Sitzungen der G-7 und der G-20 im April gefehlt. Die Folgen einer Routine-Operation und die schlechte Wundheilung hatten Merkels wichtigsten und erfahrensten Minister außer Gefecht gesetzt.

Seit dem Attentat von 1990 querschnittsgelähmt, kämpfte sich Schäuble immer wieder zurück. Im Kabinett Merkel ist er der einzige, der schon vor der Wiedervereinigung Minister war.

Als Fachmann eigentlich unumstritten, machte er in der Finanzkrise öfters eine unglückliche Figur.

Als Krisenmanager musste er sich mehrmals von der Kanzlerin zurückpfeifen lassen. Weil auch im eigenen Haus und in der eigenen CDUhinter vorgehaltener Hand Kritik laut wurde, häuften sich zuletzt Meldungen von einer bevorstehenden Demission.

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