Die Flamen triumphieren in Brüssel

Ist er der Biedermann oder der Brandstifter? Der Überraschungssieger der belgischen Parlamentswahl, Bart De Wever, spaltet das Land nach dem Erdrutschsieg für seine Neu-Flämische Allianz (N-V A).
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Bekennender Fast-Food-Fan und angeblich ohne böse Absichten: Flamen-Chef Bart de Wever.
dpa Bekennender Fast-Food-Fan und angeblich ohne böse Absichten: Flamen-Chef Bart de Wever.

Ist er der Biedermann oder der Brandstifter? Der Überraschungssieger der belgischen Parlamentswahl, Bart De Wever, spaltet das Land nach dem Erdrutschsieg für seine Neu-Flämische Allianz (N-V A).

BRÜSSEL Deren Hauptmission ist ein eigenständiges Flandern – eine brisante Forderung. Zumal da Belgien nun mitten in der Eurokrise in unstabiler Verfassung die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt.

De Wever versuchte gestern, Skeptiker im In- und Ausland zu beruhigen: „Das ist nicht das Ende des Landes, das ist eine Evolution“ – und eben ausdrücklich keine Revolution. Die N-V A wolle keinen Rechtsrutsch und keine instabilen Verhältnisse. Sondern einfach das umsetzen, was sich viele Flamen im kulturell und sprachlich zweigeteilten Belgien wünschen, nämlich mehr Eigenständigkeit.

Die eher sanfte Tour hatte De Wevers auch schon im Wahlkampf anklingen lassen. Der 39-Jährige setzte sich klar vom Islamkritiker Geert Wilders ab, der in den benachbarten Niederlanden Erfolge bei der Wahl einfuhr. Auch mit der rechtsradikalen Konkurenz im eigenen Land, dem Vlaams Belang, verbinde ihn nur die Forderung nach Autonomie, versichert De Wever. Statt mit harten Botschaften präsentiert er sich eher selbstironisch und locker – das kam gut an bei den Wählern.

Die haben nun dem Parlament eine komplizierte Regierungsbildung beschert. De Wevers N-V a ist zwar mit 27 Parlamentssitzen stärkste Kraft aber weit von einer absoluten Mehrheit entfernt. Dahinter folgen französischsprachige Sozialisten und Liberale. Irgendwie werden sie sich zusammenraufen müssen – in Belgien haben gemischtsprachliche Koalitionen Tradition. mue

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