Die CSU schießt sich auf Schulz ein

Den politischen Gegner „einzuschläfern“ werde nicht funktionieren, meint Markus Söder
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Markus Söder greift den neuen SPD-Chef an, weil dieser seine Teilnahme am Koalitionsausschuss abgesagt hat.
dpa Markus Söder greift den neuen SPD-Chef an, weil dieser seine Teilnahme am Koalitionsausschuss abgesagt hat.

In der CSU beginnen die Knie zu schlackern: Ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl drängen die Christsozialen immer stärker darauf, dass die Union zum Angriff auf den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz übergeht. Die Union sollte ihre Zurückhaltung gegenüber dem Koalitionspartner ablegen, sagt Bayerns Finanzminister Markus Söder der „Augsburger Allgemeinen“.

„Wir müssen unseren Gegner jetzt auch stellen“, fordert er. „Ihn wie in früheren Jahren einzuschläfern, ihn vielleicht sogar links zu überholen - das wird in dieser Konstellation nicht funktionieren.“ Scharf greift Söder den neuen SPD-Chef an, weil dieser seine Teilnahme am Koalitionsausschuss abgesagt hat: „Wer sich davor drückt und lieber zu einer Party geht, zeigt, dass er es nicht ernst meint mit dem Regieren.“

CSU-Vize und EU-Parlamentarier Manfred Weber will bei Schulz bereits eine Schwachstelle ausgemacht haben. „Die große Frage, die Martin Schulz beantworten muss, ist eigentlich: Wie hält er es mit den Kommunisten?“, fragt Weber im Bayerischen Rundfunk. Schulz sei der erste Kanzlerkandidat der SPD, der eine „gemeinsame Sache mit den Linken“ nicht ausschließt. Er müsse entscheiden, „will er Rot-Rot-Grün, Ja oder nein?“

Auch der CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel rät zu einer harten Auseinandersetzung mit Martin Schulz.

Zumindest in der CDU-Spitze wird aber weiterhin Gelassenheit demonstriert. Parteivize Thomas Strobl spricht sich dagegen aus, den Wahlkampf frühzeitig zu eröffnen. „Bis zum 24. September ist es noch ein langer Weg, ein Marathon, da teilt man sich seine Kräfte klugerweise ein“, sagt er der Funke Mediengruppe.


Umfrage

Mehrheit der Deutschen will einen Wechsel

Ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl im September gibt es laut einer Umfrage eine Wechselstimmung in Deutschland. Demnach glaubt eine Mehrheit von 59 Prozent der Befragten, dass sich ein Großteil der Bürger einen Wechsel in der Bundesregierung wünsche.

Bei der Frage nach der Wunschkoalition gehen die Präferenzen allerdings auseinander, wie eine gestern veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des „Stern“ ergab.

19 Prozent der Befragten sprachen sich für Rot-Rot-Grün aus, 11 Prozent sind für ein Ampel-Bündnis aus SPD, FDP und Grünen. 18 Prozent der Wahlberechtigten würden ein Bündnis von Union, Grünen und FDP bevorzugen.

Den meisten Deutschen – nämlich 30 Prozent – wäre allerdings eine Große Koalition am liebsten. 47 Prozent aller Befragten sind laut Umfrage der Auffassung, dass dieses Regierungsbündnis auch weiterhin von der Union geführt werden sollte, 37 Prozent hätten lieber die Sozialdemokraten als größeren Koalitionspartner.

Lesen Sie hier: Bundespräsident Steinmeier im Parlament vereidigt

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