Die alte Bürokratie

Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky  schreibt über ein einheitliches Abitur.
Arno Makowsky |
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München - Die Sprüche kennt jeder: Wo haben sie dir das Abitur nachgeschmissen? In Niedersachsen? Mit den Hauptfächern Sport und Religion, oder? – Vor allem bei uns in Bayern, wo die Prüfungen angeblich viel schwerer sind als im Norden, lästert man gerne über die unterschiedlichen Anforderungen in den einzelnen Bundesländern für die Hochschulreife. Endlich scheint die Politik dagegen etwas unternehmen zu wollen.

Schulpolitik ist Ländersache – das führte schon immer zu absurden Verrenkungen, die Folgen sind seit jeher ein Ärgernis. Gerade von jungen Menschen wird heute berufliche Flexibilität verlangt, doch wenn sie mit ihren Familien von einem Bundesland ins nächste ziehen, bricht das Chaos aus: Die Kinder kommen in der Schule nicht mit, weil die Anforderungen andere sind. Dass die Kultusminister bei ihrer Konferenz in Wittenberg nun ein vergleichbares Abitur beschlossen haben, war längst überfällig. Seehofers Schulminister Ludwig Spaenle spricht sogar von einem „historischen Schritt“, und damit hat er nicht unrecht.

Wer sich die Details dieser geplanten Reform ansieht, bekommt allerdings Zweifel, ob das so funktionieren kann. Das Abitur wird ja nicht vereinheitlicht (warum eigentlich nicht?), sondern nur angeglichen, mit einer „zentralen Aufgabensammlung“ und „Themenpools“. Das klingt dann doch wieder nach der alten Kultusbürokratie.

 

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