Diakonie warnt vor Konkurrenzsituation bei humanitärer Hilfe

Die Versorgung der Flüchtlinge in Europa geht nach Einschätzung der Diakonie Katastrophenhilfe vielfach zu Lasten der Menschen, die in anderen Regionen auf Hilfe warten.
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Spendeneinnahmen der Diakonie Katastrophenhilfe stiegen im vergangenen Jahr um 74 Prozent auf rund 31 Millionen Euro. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Symbolbild
dpa Spendeneinnahmen der Diakonie Katastrophenhilfe stiegen im vergangenen Jahr um 74 Prozent auf rund 31 Millionen Euro. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Symbolbild

Berlin - Das Hilfswerk der Evangelischen Kirche schreibt in seinem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht, es beobachte mit Sorge "die Umwidmung von Mitteln für die Entwicklungszusammenarbeit oder die humanitäre Hilfe zur Finanzierung von Flüchtlingsarbeit im Inland". Deutschland, das sein Budget für das Ausland 2015 sogar gesteigert habe, bilde hier eine positive Ausnahme.

Bei den christlichen Hilfswerken in anderen europäischen Staaten wie zum Beispiel Norwegen seien dagegen "massive Kürzungen der Förderung zu beobachten, die letztendlich starke Auswirkungen auf das Funktionieren unseres Netzwerks haben können". Schlimm sei auch die Reduzierung der Mittel für vergessene Krisen wie in Somalia oder im Südsudan.

Lesen Sie hier: Erste Nahrung seit Wochen erreicht Rebellengebiete in Aleppo

Die Spendeneinnahmen der Diakonie Katastrophenhilfe stiegen im vergangenen Jahr um 74 Prozent auf rund 31 Millionen Euro. Die größte Resonanz gab es auf Spendenaufrufe für die Erdbebenopfer in Nepal und die Flüchtlingskrise in Europa. Die von dem Hilfswerk eingenommenen öffentlichen Mittel stiegen 2015 von 15,7 Millionen Euro auf 23,4 Millionen Euro.

Die Organisation setzte 2015 weltweit mehr als 23 Millionen Euro ein, um Flüchtlingen und Binnenvertriebenen zu helfen. Neben den humanitären Einsätze in Syrien und seinen Nachbarstaaten beteiligt sich das Hilfswerk auch an der Versorgung von Flüchtlingen in Südosteuropa. Zehntausende Flüchtlinge, die in Griechenland auf ihre Verfahren warten oder an der serbisch-ungarischen Grenze festsitzen, leben nach den Worten von Hilfskoordinator Markus Koth "in großer Perspektivlosigkeit". In Griechenland und den Balkanstaaten fehle es teilweise am Nötigsten: winterfeste Unterkünfte, Toiletten, regelmäßige Mahlzeiten und transparente Verfahren.

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