Deutschland will Balkan-Staaten an EU heranführen
Berlin - Grundsätzlich vertritt die Bundesregierung die Auffassung, dass alle Länder des westlichen Balkans eine "Beitrittsperspektive" haben. Konkrete Zusagen wurden aber auch von der Konferenz in Berlin nicht erwartet. Für 2015 ist bereits eine Folgekonferenz in Wien geplant.
Eingeladen waren Albanien, Bosnien-Herzegowina, das Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien. Davon sind Kroatien und Slowenien bereits Mitglieder der EU. Die anderen Staaten sind bei ihren Bemühungen um eine Aufnahme in den 28er-Club unterschiedlich weit. Insbesondere zwischen Serbien und seiner ehemaligen Provinz Kosovo gibt es Konflikte.
Zum Auftakt gab es von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) Lob für bisherige Fortschritte, aber auch die Mahnung, weitere Reformen umzusetzen. "Die Zukunft der Balkan-Staaten liegt in der Europäischen Union", versprach der Vizekanzler. Zugleich forderte er mehr Anstrengungen für Wettbewerbsfähigkeit, Rechtssicherheit und eine gute Infrastruktur. J e stärker ein Land sich auf EU-Standards zubewege, desto größer sei das Vertrauen von Investoren.
Die EU war im Kanzleramt unter anderem durch den scheidenden Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso vertreten. Parallel zu den Beratungen der Staats- und Regierungschefs gab es auch Treffen der Außen- und Wirtschaftsminister. Am Abend stand dann eine gemeinsame große Runde auf dem Programm.
Der Balkan - nach der gleichnamigen Halbinsel - ist die geografische Bezeichnung für das südöstliche Europa. Als Nordgrenze werden meist die Flüsse Donau und Save angesehen. Demzufolge zählen Griechenland, Bulgarien, Mazedonien, Albanien, das Kosovo und Montenegro vollständig dazu. Zudem werden Teile der Türkei, von Rumänien, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien zum Balkan gerechnet.