Deutschland startet Initiative für neue Luftverteidigung

Gemeinsam mit zahlreichen Partnern bringt Deutschland ein System für die Verteidigung in der Luft in Europa auf den Weg. Einzelheiten sollen auf einem Nato-Treffen in Brüssel vereinbart werden.
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Bundeskanzler Olaf Scholz hatte ein Projekt für eine bessere Luftverteidigung in Europa bereits Ende August angekündigt.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte ein Projekt für eine bessere Luftverteidigung in Europa bereits Ende August angekündigt. © Michael Kappeler/dpa
Brüssel

Deutschland und mehr als ein Dutzend andere Staaten wollen an diesem Donnerstag eine Kooperationsprojekt zum Aufbau eines besseren europäischen Luftverteidigungssystems auf den Weg bringen. Die Verteidigungsminister der beteiligten Staaten kommen dazu am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel zusammen. Dabei soll eine Absichtserklärung zur sogenannten European Skyshield Initiative (ESSI) unterzeichnet werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte das Projekt Ende August angekündigt und von einem "Sicherheitsgewinn für ganz Europa" gesprochen. Eine europäische Luftverteidigung sei kostengünstiger und leistungsfähiger, als wenn jeder seine eigene, teure und hochkomplexe Luftverteidigung aufbaue, sagte er.

Scholz erklärte damals, Deutschland werde in den kommenden Jahren stark in die Luftverteidigung investieren - und so, dass sich europäische Nachbarn von Beginn an beteiligen könnten. Konkret nannte er damals bereits die Niederlande, Polen, die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, Tschechien, die Slowakei sowie Partner aus Skandinavien.

Projekt als Antwort auf Putins Krieg

Die Forderung nach einer besseren Luftverteidigung für Deutschland wurde laut, weil Russland mit dem Angriff auf die Ukraine die Bedrohungslage in Europa verändert hat. Das Vorhaben gilt deshalb auch als Antwort auf den Krieg, der inzwischen mehr als ein halbes Jahr dauert.

Derzeit hat Deutschland für den näheren Bereich und die Bekämpfung von Flugzeugen und Hubschraubern die Luftabwehrrakete Stinger im Einsatz, die für einen Abschuss von der Schulter aus auch in die Ukraine abgegeben wurde. Auf die mittlere Distanz wirkt das größere Patriot-System bis in Höhen von 30 Kilometern. Deutschland verfügt noch über zwölf Abschussanlagen - was bei weitem nicht für den Schutz des gesamten Landes reicht. Bei der Abwehr ballistischer Raketen, die auf ihrer Flugbahn große Höhen erreichen, wird der Bundeswehr eine "Fähigkeitslücke" bescheinigt.

Als nun wahrscheinliche Option gilt bei der Bundeswehr unter anderem die Anschaffung des israelischen Systems Arrow 3. Dieses bildet die höchste Stufe von Israels mehrstufiger Raketenabwehr und kann angreifende Waffensysteme bis über 100 Kilometer Höhe außerhalb der Atmosphäre im beginnenden Weltraum zerstören. Damit vergrößert sich auch die am Boden geschützte Fläche und Sprengköpfe werden weit vom Ziel zerstört.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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