Deutscher Wachmann bei Selbstmordanschlag in Kundus getötet
KABUL - Sechs Selbstmordattentäter haben bei einem Angriff in der nordafghanischen Stadt Kundus mindestens vier Menschen mit in den Tod gerissen, darunter einen deutschen Wachmann.
Zu dem Anschlag auf das Gebäude eines amerikanischen Unternehmens am Freitagmorgen bekannte sich die Taliban. Bei dem deutschen Opfer handelte es sich nach Angaben der Bundesregierung um einen 32-Jährigen aus Schleswig-Holstein. Mehrere weitere Menschen wurden verletzt.
Einer der Selbstmordattentäter sprengte sich gegen 03.30 Uhr am Eingang des Gebäudes mit einem Geländewagen in die Luft. Mindestens fünf weitere Angreifer mit Sprengstoffwesten stürmten dann hinein. Sie töteten oder verletzten mehrere Menschen, bevor sie von afghanischen Sicherheitskräften erschossen wurden. Die Leichen der Täter wurden später in dem vierstöckigen Gebäude gefunden. Ziel des Angriffs war die US-Firma Development Alternatives, die im Auftrag der Entwicklungshilfeorganisation USAID in Kundus arbeitete. Bei den Todesopfern handelte es sich laut Polizeiangaben neben dem Deutschen um einen Philippiner, einen afghanischen Polizisten sowie einen afghanischen Wachmann.
Der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Andreas Peschke, sagte in Berlin, Minister Guido Westerwelle und die gesamte Bundesregierung verurteilten den Anschlag. Sie bedauerten zutiefst, dass ein deutscher Staatsangehöriger ums Leben gekommen sei. Peschke übermittelte zudem das Mitgefühl für die Angehörigen des Getöteten und wünschte den Verletzen gute Genesung. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Steffen Moritz, sagte, Verletzte würden im Bundeswehrkrankenhaus in Kundus behandelt.
DAPD
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