Deutsche Staatsbürger sollen Südsudan verlassen

Berlin - Angesichts heftiger Kämpfe im Südsudan sollen deutsche Staatsbürger aus dem ostafrikanischen Krisenstaat herausgebracht werden.
Die Aufforderung zum Verlassen des Landes sei auf die Entscheidung eines Krisenstabs der Bundesregierung hin erfolgt, hieß es in einer am Montagabend verschickten Mitteilung aus der deutschen Botschaft im Südsudan.
Die 15 deutschen Militärbeobachter im Südsudan sind von der Evakuierung nicht betroffen. Es gehöre zu ihren Aufgaben, auch in solchen Situationen die Lage zu beobachten und zu beraten, hieß es aus dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Sieben Beobachter sind in der Hauptstadt Juba, acht sind über den Rest des Landes verteilt.
Kurz vor dem fünften Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes waren am Wochenende heftige Kämpfe zwischen Streitkräften und ehemaligen Rebellen ausgebrochen. Dabei wurde nach Regierungsangaben mindestens 270 Menschen in Juba getötet. Nach Anordnung einer Waffenruhe durch Präsident Salva Kiir hat sich die Lage in der Hauptstadt Juba beruhigt. Am Dienstag waren zunächst keine Feuergefechte zu hören.
Die Evakuierung werde dringend empfohlen, die Abflugzeiten seien jedoch noch nicht bekannt, hieß es in der deutschen Mitteilung. Von Mittwoch an solle es Flüge nach Uganda geben, teilte ein Mitarbeiter der Botschaft dem deutschen Fotografen Gregor Fischer in Juba mit. Ihm sei geraten worden, das Land zu verlassen, weil es in wenigen Tagen vielleicht keine Möglichkeit mehr dazu geben könnte.
Das ostafrikanische Land war Ende 2013 in einen Bürgerkrieg gestürzt. Seither haben Zehntausende Menschen ihr Leben verloren, rund 2,5 Millionen weitere sind nach UN-Angaben auf der Flucht.