Deutsche Bank: Dreht sich das Personalkarussell?
FRANKFURT/MAIN - Die Deutsche Bank hat Spekulationen über eine Nachfolge des Vorstandschefs Josef Ackermann zurückgewiesen. «Herr Dr. Ackermann hat einen Vertrag bis 2013», sagte ein Sprecher am Mittwoch.
«Schon deswegen entbehren alle Personalspekulationen im Hinblick auf seine Nachfolge jeglicher Grundlage.» Damit reagierte das Institut auf einen Bericht des «Handelsblattes» vom Mittwoch, in dem der für das Investmentbanking zuständige Vorstand Anshu Jain (Head of Global Markets) als aussichtsreichster Nachfolger für Ackermann gehandelt wird. Bereits am Wochenende war in Medienberichten spekuliert worden, dass der Chef der Global-Banking-Sparte, Michael Cohrs, zurücktreten könnte und seine Aufgaben an Jain übertragen würden. Bisher teilte sich Jain die Verantwortung für das Investmentbanking mit Cohrs.
Die Gerüchte über einen möglichen Abgang Cohrs' kommentierte der Deutsche-Bank-Sprecher nicht. Würde Jain tatsächlich beide Bereiche übernehmen, würde seine Position im Vorstand noch weiter gestärkt. Sein Kernbereich trug bereits im vergangenen Jahr den Löwenanteil zum Gewinn der Deutschen Bank von 5,2 Milliarden Euro bei. Jain, der seit April 2009 dem Vorstand der Deutschen Bank angehört, war schon früher als Kronprinz Ackermanns gehandelt worden.
Ackermann selbst hatte auf der Hauptversammlung vor zwei Wochen versucht, Spekulationen über seine Nachfolge abzuwehren. Zwar bemühe er sich seit einigen Monaten mit Aufsichtsratschef Clemens Börsig um eine Nachfolgeplanung. Doch sein Vertrag laufe bis zur Hauptversammlung 2013, betonte Ackermann: «Ich bin immer der Meinung, Übergangszeiten müssen kurz sein.»
dpa
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