Kommentar

Der Westen liefert Panzer an die Ukraine: Erklärungen, bitte!

AZ-Politik-Chefin Natalie Kettinger über Leoparden, Putin und Tornados.
Natalie Kettinger
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
3  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Es ist ein schmaler Grat, auf dem die westlichen Verbündeten bei ihrer Unterstützung der Ukraine wandeln. Schließlich haben sie es auf der anderen Seite mit einer Atommacht zu tun, die von einem irrlichternden Despoten geführt wird. Niemand kann vorhersagen, wann der gefährliche Mann im Kreml sich derart in die Enge getrieben fühlt, dass er die nächste Stufe der Gewalteskalation zündet. Und womöglich taktische Nuklearwaffen einsetzt, mit denen er ja oft genug gedroht hat.

Welche Strategie verfolgen die Nato-Partner?

Deshalb ist es gut, dass Bundeskanzler Olaf Scholz nun seinerseits eine rote Linie gezogen hat: Kampfjets, wie sie der Vize-Außenminister der Ukraine Andreij Melnyk fordert, wird Kiew von Berlin nicht bekommen. Tatsächlich wäre eine Lieferung von Tornados "ein qualitativ völliger Unterschied" in Bezug auf das Engagement der Bundesregierung, wie die liberale Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann richtig warnt.

Was allerdings bleibt, ist die Frage nach dem Ziel der westlichen Verbündeten. Gut, die Leopard- und Abrams-Panzer sollen wohl dabei helfen, die erwartete russische Offensive im Frühjahr abzuwehren. Und dann? Welche Strategie verfolgen die Nato-Partner?

"Putin darf diesen Krieg nicht gewinnen", lautet das ewige Mantra seit beinahe einem Jahr. Doch was bedeutet das? Einen Sieg der Ukraine bei Abtretung oder Autonomie der besetzten Gebiete? Oder ein völliges Zurückdrängen der Kreml-Truppen - auch von der Krim? Würde dies einmal erklärt, wäre vieles leichter zu verstehen - auch das lange Abwägen des Kanzlers.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Ali Kante am 26.01.2023 16:19 Uhr / Bewertung:

    "Deshalb ist es gut, dass Bundeskanzler Olaf Scholz nun seinerseits eine rote Linie gezogen hat: Kampfjets, wie sie der Vize-Außenminister der Ukraine Andreij Melnyk fordert, wird Kiew von Berlin nicht bekommen."
    Wirklich, jetzt im Ernst, Sie glauben diesem Olaf noch irgendetwas? Das wird noch in einem Desaster enden, in dem Deutschland definitiv der Verlierer sein wird. Dann stehen wir wieder bei 1946...

  • TheBMW am 26.01.2023 10:31 Uhr / Bewertung:

    Mei, Der Scholz lügt ja schon, wenn er "Guten Morgen" sagt...wie war das noch vor ein paar Monaten? Keine schweren Waffen liefern! Und nun rollen die ersten Panzer nach Osteuropa (der Krieg ist eben nicht mitten in Europa!). Und was macht der Selensky? Statt einmal "Danke" zu sagen, mault er rum, es seien zu wenig Panzer und fordert im gleichen Atemzug Kampfflugzeuge.
    Im Frühjahr 2024 wird dann der vergessliche Scholz auch diese zusagen und irgendwann werden auch deutsche Soldaten kämpfen. Diese Regierung will nur eines: Das eigene Land mit aller Macht an die Wand fahren!

  • ESC-Gast am 26.01.2023 07:33 Uhr / Bewertung:

    "Irrlichternder Despot". Wow. Geht's auch ne Nummer kleiner? Genau das ist ein Teil des Problems. Der gefährlichste Mann momentan (neben Selenskyj) muss ernst genommen werden. Mit der Einstellung "mit dem Irren kann man nicht verhandeln" wird das noch lange so weiter gehen mit Not und Elend sowie zigtausend Toten.
    Wenn man die Jahrzehnte andauernde Vorgeschichte des Kriegs mit der unsäglichen NATO-Osterweiterung (sprich US-Militärbasen bis zur russischen Grenze) und der Aufrüstung der Ukraine seit 2014 stur ausblendet, wird man keine Lösung finden, die Frieden für Europa bringt. Und mit Exbotschaftern vom Schlage Melnyk, der eine vernünftige Politikerin als widerliche Hexe bezeichnet, wird es auch nicht besser werden.
    Wer die NATO-Osterweiterung nicht als Problem sieht, sollte sich mal die Situation vorstellen, dass Russland in Mexiko, Kanada und der Karibik Militärbasen unterhält oder einfach mal an 1962 zurückdenken. Wäre hilfreich.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.