Der SPD-Chef ganz unten

Es ist die brutalstmögliche Quittung für Links-Schwenk nach den Hessen-Wahlen: Die SPD sinkt in der Wählergunst auf 24 Prozent. Noch desaströser sind die Werte für Parteichef Kurt Beck.
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Hat Wort gebrochen: Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti mit Parteichef Beck.
ap Hat Wort gebrochen: Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti mit Parteichef Beck.

Es ist die brutalstmögliche Quittung für Links-Schwenk nach den Hessen-Wahlen: Die SPD sinkt in der Wählergunst auf 24 Prozent. Noch desaströser sind die Werte für Parteichef Kurt Beck.

WIESBADEN/BERLIN Das ist die Antwort auf den Links-Schwenk: Die SPD stürzt in einer „Stern“-Umfrage dramatisch ab. In nur einer Woche verlor sie vier Prozentpunkte und kommt jetzt nur noch auf 24 Prozent – der tiefste Wert seit den Neuwahlen 2005.

Noch desaströser sind die persönlichen Werte für SPD-Chef Kurt Beck. Blamable zwei Prozent der Deutschen trauen dem Pfälzer zu, die Probleme Deutschlands lösen zu können. Und nur sechs Prozent glauben, er habe das Zeug zum Kanzler. Sogar SPD-Anhänger halten nicht mehr viel von ihrem Parteichef: Nur ein Viertel möchte ihn noch als Kanzlerkandidaten – vor einer Woche waren das noch ein Drittel. Forsa-Chef Manfred Güllner: „Wie will er da rauskommen?“

Richtungsstreit voll ausgebrochen

Nach Andrea Ypsilantis Entscheidung, sich mit Hilfe der Linken zur hessischen Ministerpräsidentin wählen zu lassen, ist der Richtungsstreit in der SPD also wieder voll ausgebrochen. In der Fraktionssitzung am Mittwoch ging es nach AZ-Informationen hoch her: Von insgesamt rund 40 Wortmeldungen hätten sich nur drei oder vier Abgeordnete positiv über Ypsilanti geäußert.

Auch die Wähler denken ähnlich: Laut Forsa halten 60 Prozent die Zusammenarbeit mit der Linken im Westen für falsch. Güllner: „Mit Beck an der Spitze hat die SPD keine Chance. Inzwischen ist sein Image eine Mischung aus der Tollpatschigkeit des frühen Kohl und der Uneinsichtigkeit des späten Scharping.“

Als Kanzlerkandidat "so gut wie verbrannt"

Öffentlich traue sich derzeit zwar noch niemand, Kurt Beck als SPD-Chef in Frage zu stellen, heißt es im konservativen Seeheimer Kreis.

Aber als Kanzlerkandidat sei der Mainzer nach der vergangenen Woche und dem katastrophalen Medienecho „so gut wie verbrannt“. Gerade deswegen laute die Parole jetzt bei den Beck-Kritikern: „Still halten!“

Nach außen bemüht sich die Bundestagsfraktion, den schwarzen Peter alleine Ypsilanti zuzuschieben: „Die Verantwortung für dieses Experiment liegt bei der Hessen-SPD“, sagte Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann. Und ein Experiment ist Ypsilantis Aktion allemal: Das Risiko, dass sie bei der konstituierenden Sitzung am 5. April durchfällt, ist extrem hoch.

Am Mittwoch traf sich Ypsilanti übrigens auch noch ein letztes Mal zu Gesprächen mit der CDU – aber ohne Ergebnis. Das Treffen dauerte nicht mal eine Stunde. zo

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