Der Söder-Auftritt am Politischen Aschermittwoch: König Markus I.

Das Bier ist billig, das Publikum willig: Es zelebriert den Politischen Aschermittwoch wie die vorgezogene Krönungsmesse von König Markus I. Der stellt klar, dass er Bayern ab Oktober allein regieren will. Um das zu erreichen, wird Söder seine Partei noch weiter rechts positionieren, auch wenn er das so nicht benannt haben möchte. Wichtige Themen wie Wohnen oder Rente streift er daher nur.
Über Armut, die es auch im Freistaat gibt, verliert er kein Wort. Migration und Innere Sicherheit überlagern alles. Im Saal erhält er dafür tosenden Applaus. Hier ist man der CSU treu. Aber draußen? Die Christsozialen sollten endlich begreifen, dass sie auch Wähler an FDP und Grüne verloren haben, weil diese die CSU-Asylpolitik für unchristlich halten. Da helfen kein Kreuz im Ministerium und keine Verfassungsänderung: Die holt man so nicht zurück. Und wer es deftig rechtspopulistisch mag, der wählt weiter das Original.