Der Lufthansa-Streik wird spürbar

FRANKFURT/MAIN - Weil sie nicht gewartet wurden, müssen mehrere Flugzeuge am Boden bleiben. Der Ausfall betrifft bis jetzt nur europäische Flüge, interkontinentale sollen nicht beeinträchtigt werden, so die Airline.
Wegen des Streiks bei der Lufthansa sind am Dienstag an deutschen Flughäfen mehrere Verbindungen gestrichen worden. In Hamburg wurden nach Flughafen-Angaben insgesamt sieben Flüge nach München und nach Frankfurt am Main für den Zeitraum zwischen 7 und 21 Uhr abgesagt. Sechs Flüge von Hannover nach München und Frankfurt am Main starteten nicht, sagte Flughafen-Sprecher Stefan Kis am Morgen. In Bremen werden vermutlich zwei Flüge streikbedingt ausfallen, teilte die Lufthansa mit. Zudem wurde ein früher Flug von Frankfurt/Main nach Berlin-Tegel gestrichen.
Gestreikt wird wie am Montag auch in Frankfurt am Main und München. Zudem hat die Gewerkschaft Verdi den Ausstand auf die Flughäfen in Berlin und Nürnberg ausgedehnt. In Frankfurt am Main ist für 9.30 Uhr eine Zusammenkunft von Streikenden geplant. Zusätzlich soll auch Stuttgart in den Arbeitskampf einbezogen werden. Am Flughafen Leipzig/Halle legten erneut zwölf Techniker ihre Arbeit nieder.
Lufthansa-Sprecherin Claudia Lange teilte mit, dass deutschlandweit neun Maschinen aus der insgesamt 520 Flugzeuge umfassenden Flotte der Fluggesellschaft streikbedingt am Boden bleiben. Sie werden in erster Linie für europäische Verbindungen. Die Passagiere dieser ausfallenden europäischen Flüge würden soweit möglich auf andere Maschinen umgebucht, hieß es bei Lufthansa. Interkontinentalflüge sollten am Vormittag jedoch nicht beeinträchtigt werden.
In dem Tarifkonflikt bei der Lufthansa verlangt Verdi höhere Gehälter für rund 50 000 Lufthansa-Beschäftigte am Boden und in der Kabine. Die Gewerkschaft fordert 9,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Lufthansa hatte zuletzt gestaffelt 6,7 Prozent mehr Geld bei 21 Monaten Laufzeit und eine Einmalzahlung angeboten. Nachdem es bis zuletzt keine Einigung gab, hatte Verdi das Kabinen- und Bodenpersonal in der Nacht zum Montag aufgerufen, die Arbeit bundesweit niederzulegen. (AP/dpa)