Der Gipfel von Versaille: Botschaft an den Kreml-Kriegsherrn
Seit Putins Überfall auf die Ukraine haben die Länder des Westens eine beeindruckende Geschlossenheit an den Tag gelegt. Die jedoch bekommt erste Risse. Ein Beispiel dafür war das Gerangel zwischen Warschau und Washington um die Lieferung von polnischen MiG-29-Jets. In Versailles hat sich nun gezeigt, dass es auch der EU nicht mehr so leicht fällt, an einem Strang zu ziehen. Doch sie hat sich zusammengerissen.
Viele Länder beklagen das Glaubwürdigkeitsproblem der Gemeinschaft, solange sie weiter Hunderte Millionen Euro täglich nach Moskau überweist, um Gas, Kohle und Erdöl zu bezahlen. Geld, das Putins Kriegskasse auffüllt.
Gas-Embargo noch nicht vom Tisch
Natürlich wäre es richtig, auf Energielieferungen aus Russland zu verzichten, doch das können Deutschland, Österreich und andere sich nicht erlauben, sie sind auf die Importe angewiesen. Allerdings ist ein Embargo nicht vom Tisch. Und die EU will so schnell wie möglich unabhängiger von russischer Energie werden.
Einen anderen Konflikt hat es über einen EU-Beitritt der Ukraine gegeben, auch hier gilt Deutschland als Bremser. Aus gutem Grund. Die EU hat sich klare Regeln für die Aufnahme neuer Mitglieder gegeben.
Die können nun nicht einfach ausgehebelt werden. Massive Unterstützung ist geboten, jedoch keine Mitgliedschaft.
Doch unter dem Strich hat sich gezeigt: Europa bleibt solidarisch. Und ist trotz einiger Differenzen handlungsfähig. Diese Botschaft geht von Versailles aus. Auch an die Adresse des Kriegsherrn in Moskau.