Der Fußball ist sicher

Der AZ-Sportredakteur Filippo Cataldo schreibt über die aktuelle Sicherheitsdebatte im deutschen Fußball.
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Der AZ-Sportredakteur Filippo Cataldo schreibt über die aktuelle Sicherheitsdebatte im deutschen Fußball.

Wenn Politiker argumentativ nicht so richtig weiterkommen, lassen sie gerne Zahlen sprechen. Also bitte: Im vergangenen Jahr ist es rund um alle Fußballspiele der 36 deutschen Profiklubs zu 7298 Festnahmen gekommen. 1142 Menschen wurden verletzt. Schlimme Zahlen und so hohe wie nie, keine Frage. Müssen Familien also Angst haben vor Stadionbesuchen? Hat der Fußball, wie vor allem Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich seit Monaten nicht müde wird zu betonen, ein Gewaltproblem? Und ist das deutlich verschärfte DFB-Sicherheitskonzept, über das die Profiklubs heute abstimmen, alternativlos? Mitnichten!

Die aktuellen Gesetze reichen vollkommen aus.

Bricht man die Zahlen herunter, kommt man zu diesem Ergebnis: Pro Spieltag verletzten sich rund um die Spiele 1,6 Menschen. Die deutschen Stadien sind sicher. Auch ohne unwürdige Ganzkörperkontrollen, wie sie künftig möglich wären. Klubs und Polizei haben schon längst ausgeklügelte Sicherheitskonzepte, die das Schlimmste verhindern. Die aktuellen Gesetze reichen vollkommen aus. Ohne den Druck der Innenminister, die das – zugegeben gefährliche – Abbrennen von Bengalfackeln in der Kurve mit Gewalt verwechseln, wäre es nie zur Sicherheitskonferenz gekommen. Das hat die DFL-Spitze sogar zugegeben.

Und so ist die ganze Thematik ein schönes Beispiel, wie Klientelpolitik funktioniert und wie Debatten sich verselbstständigen können. Irgendwo ist schließlich immer Wahlkampf, und Angst zieht sowieso immer.

 

 

 

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