Der AZ-Klischee-Check zu Frankreich

Die Franzosen sind mit diversen Klischees verbunden. Doch wie gut kennen wir unsere Nachbarn?
Peter Eßer |
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Französische Fußballfans bei der WM 2006. Hier gibt es die Übersicht zu den Klischees.
dpa Französische Fußballfans bei der WM 2006. Hier gibt es die Übersicht zu den Klischees.

Paris - Franzosen sind arbeitsscheu, modebewusst und essen gerne Frösche? An manchen Stereotypen ist durchaus etwas dran. An anderen nicht.

Ein Überblick

Franzosen sprechen nur Französisch: Im europäischen Vergleich schneidet Frankreich beim Thema Fremdsprachenkenntnisse mittelmäßig ab. Nur jeder zweite Franzose spricht mindestens eine Fremdsprache. In Deutschland sind es zwei von drei.

Franzosen tragen Baskenmütze und Matrosenshirt: Eher ein Fall für die Faschingskiste: Der letzte Hersteller originaler Baskenmützen, die Firma Laulhère, produziert heute hauptsächlich für das Militär. Billige Imitate sind zwar beliebt, aber vor allem bei Touristen.

Wein immer und überall: Der Franzose schätzt guten Wein und trinkt reichlich davon. Auch wenn der Weinkonsum pro Kopf in Frankreich in den vergangenen 50 Jahren deutlich gesunken ist, steht das Land immer noch weit oben in der Statistik: Knapp 52 Liter Wein trinkt ein Franzose im Schnitt pro Jahr (2015), ein Deutscher bloß 29,3 Liter.

Baguette, Croissants, Foie gras und Froschschenkel: Baguette und Croissant gibt es in Frankreich an jeder Ecke. Grau- und Schwarzbrot wird eher misstrauisch beäugt. Foie gras erfreut sich trotz lautstarker Proteste von Tierschützern weiter großer Beliebtheit, während schon das Wort „Gänsestopfleber“ in Deutschland oft Abneigung hervorruft. Außerdem ist Frankreich der größte Importeur von Froschschenkeln: Rund 5000 Tonnen werden jährlich importiert.

Streiken ohne Ende: Im internationalen Vergleich wird in Frankreich viel gestreikt, sehr viel mehr als in Deutschland. Nach Angaben des wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung fallen in Frankreich mehr als sechsmal so viele Arbeitstage streikbedingt aus wie in Deutschland. Allerdings legen Arbeitnehmer in Ländern wie Dänemark, Kanada und Belgien ebenfalls sehr häufig die Arbeit nieder. Man kann es also auch anders sehen: In Deutschland wird sehr wenig gestreikt.

Franzosen sind modebewusst: Dior, Chanel, Louboutin – Paris, Ursprungsort der Haute Couture, ist die Modehauptstadt schlechthin. Das Image der eleganten Französin als Stilikone hält sich hartnäckig. Zumindest in den durchschnittlichen Ausgaben für Kleidung spiegelt sich das Modebewusstsein jedoch nicht wider. Deutsche Haushalte geben im Schnitt 4,4 Prozent ihres Budgets für Kleidung und Schuhe aus. In Frankreich sind es 4 Prozent.

Arbeitsfaule Franzosen: Obwohl die Regelarbeitszeit bei 35 Wochenstunden liegt, arbeitet jeder französische Beschäftigte pro Jahr im Durchschnitt über 100 Stunden mehr als seine deutschen Kollegen. Das ist allerdings auch eine Folge des hohen Anteils an Teilzeitjobs in Deutschland. Deutsche in Vollzeit arbeiten 41,4 Stunden pro Woche, in Frankreich 40,4 Stunden.

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