Demirtas ruft PKK zu Ende der Gewalt in der Türkei auf

Der Chef der pro-kurdischen Partei HDP in der Türkei hat die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK dazu aufgefordert, die Gewalt gegen die Sicherheitskräfte zu beenden.
von  dpa

Istanbul - "Die PKK muss ihre Gewaltaktionen mit Waffen und Bomben in den Bergen und in den Städten ohne Wenn und Aber einstellen", sagte Selahattin Demirtas nach Angaben der regierungsnahen Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag vor Journalisten in Izmir. Demirtas warnte zudem vor einem Bürgerkrieg in der Türkei.

Der PKK-Kommandeur Cemil Bayik schloss einen einseitigen Waffenstillstand in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" jedoch aus. Die HDP steht der PKK ideologisch nahe, unterhält jedoch nach eigenen Angaben keine Beziehungen zu der Organisation.

Seit rund einem Monat eskaliert die Gewalt zwischen PKK und türkischer Regierung. Die Waffenruhe aus dem Jahr 2013 wurde beendet. Die PKK verübt fast täglich Anschläge auf Sicherheitskräfte. Die türkische Luftwaffe fliegt ihrerseits Angriffe auf PKK-Verstecke im Nordirak und in der Türkei. Seit Donnerstag sind bei Luftschlägen auf PKK-Unterschlüpfe nach Armeeangaben 41 PKK-Kämpfer getötet worden.

Am Sonntag wurden nach Angaben der Streitkräfte bei einem PKK-Angriff in der südosttürkischen Provinz Diyarbakir ein Soldat getötet und drei weitere verletzt. In der Stadt Diyarbakir tötete die Polizei nach Angaben der Zeitung "Hürriyet" am Sonntag einen PKK-Kämpfer mit syrischer Staatsbürgerschaft.

PKK-Kommandeur Bayik sagte, nur wenn auch die Türkei offiziell eine Feuerpause verkünde und eine unabhängige Kommission deren Einhaltung überwache, sei auch die PKK künftig zu einem Waffenstillstand bereit.

Bayik drohte der türkischen Regierung zudem mit Angriffen in den Städten. Wenn die türkische Armee weiter gegen die Kurden vorgehe, "werden wir der Guerilla befehlen, in die Städte zu gehen", sagte er.

Bayik gilt hinter dem inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan als Nummer zwei der Organisation. Öcalan ist seit April auf der Gefängnisinsel Imrali von der Öffentlichkeit isoliert.

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