DeMaiziere: Genügend sichere Gebiete für abgelehnte Asylbewerber

Bundesinnenminister de Maizière ist weiterhin der Auffassung, dass es trotz zahlreicher Anschläge in Afghanistan genügend sichere Gebiete für abgelehnte Asylbewerber gibt.
Kabul/Berlin - Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat seine Auffassung bekräftigt, dass es in Afghanistan genügend sichere Gebiete gebe, in die abgelehnte Asylbewerber zurückkehren könnten. Im ZDF-"Morgenmagazin" räumte er am Dienstag zugleich ein, dass das Leben in Afghanistan durch den täglichen Terror auch für Zivilisten gefährlich ist. "Natürlich gibt es schreckliche Anschläge. Es gibt auch sozusagen Kollateralschäden, wie man das nennt", sagte der CDU-Politiker. "Aber das eigentliche Ziel sind Polizeistationen, sind Regierungsgebäude, sind Fernsehstationen, denen vorgeworfen wird, für die Regierung zu arbeiten."
Tote und Verletzte: Tödlicher Anschlag während de Maizière-Besuch in Kabul
De Maizière war aus Kabul zugeschaltet. Er führt dort Gespräche mit der Regierung mit dem Ziel, die Afghanen davon zu überzeugen, nicht nach Deutschland zu fliehen. Die Zahl der Afghanen, die das tun, ist enorm gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 150 000 Afghanen als Asylbewerber registriert. Sie waren damit die zweitgrößte Gruppe nach den Syrern. De Maizière will erreichen, dass diejenigen, die nicht als Asylbewerber anerkannt werden, in sichere Regionen ihrer Heimat zurückkehren.
"Ich behaupte nicht, dass Afghanistan ein sicheres Herkunftsland ist", sagte de Maizière im ZDF. "Es gibt aber sichere Gebiete." Das seien zum Beispiel viele Provinzen im Norden des Landes.