Debatte um Rente mit 67 geht weiter
Berlin - Der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagsausgabe) sagte Dobrindt: "Die Erhöhung des Renteneintrittsalters ist die richtige Antwort auf die demografische Entwicklung in Deutschland. Aber wenn länger gearbeitet werden soll, dann müssen auch die Möglichkeiten für eine Beschäftigung im Alter gegeben sein." Die Beschäftigungschancen für Arbeitnehmer über 50 müssten deshalb spürbar verbessert werden, so Dobrindt.
Die SPD kritisierte die Zweifel Seehofers an der Rente mit 67 als "scheinheilig". Zwar sei richtig und notwendig, die Rentenpolitik an der Lebenswirklichkeit der Menschen auszurichten, sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles der "Frankfurter Rundschau" (Dienstag). "Glaubwürdig ist die Wortmeldung von Horst Seehofer aber trotzdem nicht", betonte Nahles. "Wenn er es ernst meinte, hätte er das Jahr 2011 nutzen müssen, um die schrittweise Anhebung des Rentenalters auf 67 ab dem 1. Januar 2012 in der Koalition zu verhindern." So aber produziere er nur Streit, ohne etwas für ältere Arbeitnehmer zu tun. "Das ist scheinheilig", meinte Nahles.
In der Sache allerdings stützte sie Seehofer. Es gebe zu wenig Chancen für über 60-Jährige auf dem Arbeitsmarkt. "Eine starre Rente mit 67 läuft deshalb derzeit auf eine Rentenkürzung hinaus." Davor hatte Seehofer gewarnt. Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Ältere müssten deutlich besser werden, so Seehofer in einem Interview. Sonst käme der spätere Beginn der regulären Rente einer Leistungskürzung gleich - und die sei mit ihm nicht zu machen.