Debatte um Bio-Sprit: Stoppt E10!

Mit teurem Unfug drücken wir uns vor mehr Sparsamkeit. AZ-Redakteurin Anja Timmermann über die Debatte um den Biosprit.
Anja Timmermann |
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Die Sache mit dem E10 war, man kann es nicht anders sagen, von Anfang an ein ganz großer Schmarrn. Umso besser, dass jetzt die Debatte um einen Stopp begonnen hat. Hoffentlich hat sie Erfolg. Eingeführt wurde E10 nicht, weil es ökologisch so sinnvoll wäre. Sondern eingeführt wurde es, weil die deutsche Autoindustrie keine Lust hatte, sparsamere Autos zu bauen. Und die deutsche Politik wie eine brave Marionette dazu brachte, EU-weit durchzusetzen, dass der C02-Ausstoß bei Neuwagen immer noch 130 Gramm pro Kilometer betragen darf.

Die restliche erhoffte CO2-Reduzierung sollte dann eben E10 erreichen. Wobei nicht nur die böse Autolobby oder die willfährige Politik schuld daran sind, sondern gerade auch die deutschen Autokäufer, die halt immer noch am liebsten dicke Spritfressern kaufen.

Doch E10 ist ein gefährlicher Irrweg. Es fängt schon damit an, dass es eben kein CO2 einspart – weil es in der Herstellung so aufwändig ist und für seine Anbauflächen auch gerodet wird. Es geht damit weiter, dass er das Hungerproblem verschärft. Mag sein, dass die deutsche Getreideproduktion nur zu einem Bruchteil in den Tank fließt. Aber: Der hier verkaufte Biosprit wächst eben mehrheitlich nicht hier, sondern zum Beispiel in Afrika auf Äckern, auf denen die Menschen bisher Nahrung angebaut haben.

Die Lösung kann nicht sein, dass wir uns mit teuer subventioniertem Unfug um einen sparsameren Umgang mit Energie drücken – die Lösung ist der sparsamere Umgang mit Energie

 

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