De Maiziere zollt Soldaten in Afghanistan Respekt
Kundus - "Ich bin heute gekommen, um Ihnen meinen persönlichen Respekt zu zollen für die Erfüllung des Auftrags", sagte er am Mittwoch vor etwa 150 Soldaten. "Wir überbringen Ihnen den Dank der deutschen Bevölkerung für den Dienst, den sie hier leisten, wie sie ihn leisten."
De Maizière sagte, zwar sei der Afghanistan-Einsatz in der Bevölkerung umstritten. "Aber die Leistungen der Soldaten sind nicht umstritten. Die finden große Anerkennung." Vor Journalisten fügte er hinzu, in diesem Jahr habe sich die Sicherheitslage erstmals seit vielen Jahren verbessert. "Wir haben einen Rückgang der sicherheitsrelevanten Zwischenfälle um 25 Prozent in ganz Afghanistan und um die Hälfte im Norden."
Anders als de Maizière sehen die UN in diesem Jahr in Afghanistan eine erneute Zunahme der Gewalt. Die Vereinten Nationen zählten bis Ende November durchschnittlich 1995 sogenannte sicherheitsrelevante Vorfälle pro Monat, 21 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Von September bis November verzeichnete die am Dienstag veröffentlichte Statistik allerdings einen Rückgang der Vorfälle im Jahresvergleich.
Die Erfolge seien "noch labil", sagte de Maizière. "Ich bleibe gedämpft zuversichtlich." Man müsse weiter daran arbeiten, Sicherheit auch nachhaltig zu gewährleisten. Die afghanischen Sicherheitskräfte müssten gefordert werden, damit sie nach dem für 2014 geplanten Ende des Nato-Kampfeinsatzes die Verantwortung im ganzen Land übernehmen könnten. "Alles, was wir tun, steht unter der Voraussetzung, dass die Sicherheitslage das auch erlaubt - etwa den Abzug."
Der Afghanistan-Besuch war aus Sicherheitsgründen wie üblich bis zuletzt geheim gehalten worden. Es ist bereits die vierte Afghanistan-Reise von de Maizière als Verteidigungsminister. Er wird bei diesem Besuch von den Obleuten des Verteidigungsausschusses und vom Wehrbeauftragten des Bundestags, Hellmut Königshaus, begleitet.
In der vergangenen Woche hatte das Bundeskabinett ein neues Mandat für den Afghanistan-Einsatz beschlossen. Damit wird der Abzug der Truppen eingeleitet. Mit Beginn des neuen Mandates Anfang Februar sollen nur noch 4900 deutsche Soldaten am Hindukusch stationiert sein, bisher waren es bis zu 5350. Bis Anfang 2013 soll die Truppe auf 4400 Soldaten verkleinert werden. Am 26. Januar will der Bundestag über das Mandat abstimmen.
Der Afghanistan-Einsatz dauert nun rund zehn Jahre. Die gefährlichste Mission der Bundeswehr kostete bisher 52 Soldaten das Leben. Deutschland stellt hinter den USA und Großbritannien das drittgrößte Kontingent in der Nato-geführten Schutztruppe Isaf. Auch nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 soll sich die Bundeswehr nach jetziger Planung weiterhin an der Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte beteiligen.
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