De Maiziere: Unklarheiten bei Tötung deutscher Islamisten

BERLIN - Acht deutsche Islamisten sollen getötet worden sein. Doch Innenminister Thomas de Maizière sieht offene Fragen. Terrorgefahr in Deutschland? Es gebe „keine unmittelbare und konkrete Anschlagsplanung“.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sieht offene Fragen bei der angeblichen Tötung deutscher Islamisten in Pakistan durch einen US-Drohnenangriff. Er sagte am Mittwoch im Deutschlandfunk, einiges passe nicht zusammen. „Was mich sehr erstaunt ist, dass dieser Angriff angeblich vorgestern gewesen sein soll in einem unzugänglichen Gebiet durch unbemannte Drohnen, und man zugleich Ausweise findet. Das müssen wir erst noch aufklären.“
Die Frage nach einer konkreten Gefahr durch islamistische Terroranschläge in Deutschland bezeichnete de Maizière als „hypothetisch“. Es gebe „viele Hinweise“ aus voneinander unabhängigen Quellen über Aktivitäten im pakistanischen Grenzgebiet. Man gehe jedem Hinweis nach. „Wir fahren die Maßnahmen intern hoch, wir sind in engstem Kontakt mit unseren Partnern, aber wir arbeiten lieber ernsthaft, statt darüber zu reden“, sagte der Minister. Es gebe „keine unmittelbare und konkrete Anschlagsplanung“.
Bei einem Drohnenangriff im Grenzgebiet zu Afghanistan wurden nach pakistanischen Geheimdienstangaben am Montag acht deutsche Islamisten getötet; drei davon seien türkischstämmig und fünf gebürtige Deutsche.
dpa