Daxenberger soll zur CSU
Süffisantes Angebot von CSU-General- sekretärin Haderthauer an den Spitzenmann der Grünen: „Wenn er christliche Werte und das Kreuz schützen will“, stichelte CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer im Gespräch mit der AZ, „muss Herr Daxenberger zu uns kommen.“
MÜNCHEN Die Kruzifixe in Klassenzimmern wollen die Grünen abschaffen – dafür droht ihnen in Bayern jetzt die Prügelstrafe. Vor allem ihr Spitzenkandidat Sepp Daxenberger bekommt sein Fett weg. Keck hat er angekündigt, den Beschluss der Parteibasis nicht mitzutragen. Dafür wird er jetzt von der CSU als „unglaubwürdig“ gegeißelt und als „wertkonservatives Feigenblatt der Grünen“ verspottet.
„Wenn er christliche Werte und das Kreuz schützen will“, stichelte gestern CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer im Gespräch mit der AZ, „muss Herr Daxenberger zu uns kommen.“ Politisches Asyl will die CSU–Generalin ihm anbieten. Ein Mandat in der Landtagsfraktion werde allerdings nicht rausspringen, kündigte Haderthauer an. Im Gegenteil – ganz unten müsse der Grüne bei den Schwarzen anfangen, quasi als Buße für frühere Politsünden. Christine Haderthauer: „Die Grünen sind politisch unglaubwürdig.“ Die CSU-Generalsekretärin forderte Daxenberger auf, die Spitzenkandidatur für die Grünen niederzulegen.
„Ich hab nix gegen Kruzifixe“
„Ich hab nix gegen Kruzifixe“, betont Sepp Daxenberger und fügt hinzu: „Über den Parteitagsbeschluss bin ich nicht glücklich.“ Einen Grund, den Grünen den Rücken zu kehren sieht er nicht: „Ich werd nie so tief sinken und zur CSU wechseln.“
Im beginnenden Landtagswahlkampf ist der Kruzifix-Streit eine prächtige Steilvorlage für alle – nur eben nicht für die Grünen. Für die hagelt es Kritik und das nicht nur von Seiten der Kirchen. SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget: „Es gehört zur Werteerziehung, dass religiöse Symbol der christlichen Kirchen an Bayerns Schulen sichtbar sind.“ Für ein Kruzifix-Verbot sei er nicht zu haben.
Die Angst vor dem Bumerang
Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände schloss sich an: „Religiöse Symbole in Schulen sind unverzichtbar.“
Aus Angst, der Kruzifix-Streit könnte bei den Landtagswahlen zum Bumerang werden, sind die Grünen jetzt um Schadensbegrenzung bemüht. Es gehe „allgemein darum, religiöse Symbole aus Schulen zu verbannen“, versichert Sepp Daxenberger und tritt damit gleich ins nächste Fettnäpfchen. „Es ist ein Skandal und absurd“, so Christine Haderthauer, „wenn die Grünen Kruzifix und Kopftuch auf eine Stufe stellen.“
Ralph Hub
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